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Fridays For Future Schüler starten mit Demo in die Ferien

Hunderte Schüler demonstrierten vor dem Magdeburger Landtag für besseren Klimaschutz. Das Bildungsministerium erinnert an die Schulpflicht.

Von Michael Bock 08.02.2019, 13:48

Magdeburg l Mehr als 150 Schüler haben am Freitag im Rahmen der internationalen Initiative „Fridays for Future“ zum zweiten Mal in Magdeburg demonstriert. Sie forderten Politiker mit Sprechchören und Plakaten zu einem besseren Klimaschutz auf. Im Vergleich zur ersten, ein wenig besser besuchten Kundgebung vor einer Woche schwänzten Schüler diesmal nicht den Unterricht, sondern kamen nach der Zeugnisausgabe zum Domplatz. Auch in Halle und Dessau gab es Schülerproteste.

Hintergrund: Weltweit demonstrieren Schüler seit Wochen freitags während der Schulzeit für den Klimaschutz. Ideengeberin ist die schwedische Schülerin Greta Thunberg (16), die auch zu den Teilnehmern der UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice sprach.

Der Umgang mit den Protesten wird kontrovers diskutiert. Es geht um die Frage, ob das Demonstrationsrecht der Schüler Vorrang hat oder die Schulpflicht. In den zurückliegenden Wochen hat sich auch in Sachsen-Anhalt eine lebhafte Debatte zum Thema „Schulpflicht versus Klimaschutz“ entwickelt.

Das Bildungsministerium pocht auf die Schulpflicht. Die Initiatoren von „Fridays for Future Magdeburg“ verschickten am Freitag eine Erklärung, in der sie ihr Bedauern zum Ausdruck bringen, dass Bildungsminister Marco Tullner (CDU) „kein offenes Ohr für die Jugendlichen hat und stattdessen eine Politik mit harter Hand durchsetzen will. Wir würden es begrüßen, wenn der Minister versuchen würde, die Ängste der jungen Menschen ernst zu nehmen und zu verstehen.“ Weiter: „Wir sehen uns gezwungen, auch unter dem Widerstand von Entscheidungsträgern, für das Überleben unseres Planeten einzutreten. Wir können in letzter Sekunde eine Politik umkehren, die aus Bequemlichkeit die Zerstörung unseres Ökosystems hinnimmt.“

Grüne, Linke und SPD stehen den Demonstrationen positiv gegenüber. Ganz anders die AfD. Deren Bildungspolitiker Hans-Thomas Tillschneider sagte: „Es ist erschreckend, wie viele junge Menschen durch den herrschenden Klimawahnsinn verblendet wurden.“ Die Demon­strierenden seien „Komplizen der Klimalobby“. Sie würden einen Aufstand proben, den sie schon längst gewonnen hätten. „Das ist keine Rebellion, das ist feiger Konformismus, der sich als Rebellion ausgibt“, fügte Tillschneider hinzu.