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Fresenius zahlt 3,07 Milliarden Euro für bundesweit 43 Kliniken der Rhön AG Konzern kauft fünf Krankenhäuser im Land

Fünf Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt sollen bis Jahresende den Besitzer
wechseln. 2800 Mitarbeiter bekommen dann einen neuen Arbeitgeber. Die
Zukunft der Kliniken sei sicher, heißt es.

Von Oliver Schlicht 14.09.2013, 03:12

Magdeburg. Der Medizinkonzern Fresenius SE steigt zu einem von Europas größten Krankenhaus-Betreibern auf. Überraschend gab der Konzern am Donnerstag am Stammsitz in Bad Homburg bekannt, dass er den Großteil der Krankenhäuser der Rhön AG aufkauft. Insgesamt wechseln 43 Kliniken den Besitzer. Der Verkaufspreis betrage 3,07 Milliarden Euro.

Von diesem Besitzerwechsel sind auch alle Rhön-Kliniken in Sachsen-Anhalt betroffen. Vorausgesetzt, das Bundeskartellamt stimmt dem Verkauf zu, werden bis zum Jahresende die Rhön-Krankenhäuser in Köthen, Vogelsang-Gommern, Zerbst, Burg und Oschersleben-Neindorf verkauft. Die Freseniustochter Helios GmbH betreibt bereits drei Krankenhäuser im Süden des Landes. So wird in Sachsen-Anhalt unter dem Dach des Fresenius-Konzerns ein Verbund von acht privaten Krankenhäusern entstehen.

Drohen nun Klinikzusammenlegungen, um Kosten zu sparen? Helios-Sprecher Tobias Meixner in Berlin widersprach dieser Befürchtung: "Alle Kliniken werden weitergeführt. Der Gesellschafterwechsel hat keinen Einfluss auf die Arbeitsverträge der Mitarbeiter und die Versorgung der Patienten." Es sei nicht geplant, an der Mitarbeiterzahl etwas zu verändern. Meixner sieht Chancen, dass beide Klinikgruppen von der Zusammenlegung profitieren werden. "Zum Beispiel durch den Austausch von Chefärzten in Fachgruppen und die Einführung gemeinsamer Behandlungsstandards."

Ähnlich äußerte sich auch Achim Struchholz, Sprecher der Rhön Klinikum AG: "In Sachsen-Anhalt entsteht ein sehr gut geknüpftes Netzwerk von Krankenhäusern eines Trägers, so dass hier einheitliche Qualitätsstandards auf einem hohen Niveau nahezu flächendeckend vorhanden sein werden." Die fünf Rhön-Häuser in Sachsen-Anhalt seien sehr gut aufgestellt.

Die leitenden Ärzte in den betroffenen Kliniken wollten am Donnerstag keine öffentlichen Stellungnahmen abgeben. Befürchtungen um Klinikzusammenlegungen äußerte aber niemand. "Die Häuser sind allesamt wirtschaftlich gesund. Da gibt es nichts zu befürchten", sagte ein Verwaltungsleiter.

Das Sozialministerium wollte zum Verkauf keine Stellungnahme abgeben. Bisher gebe es nur spärliche Informationen zu der Klinik-Übernahme. "Wir hoffen, dass sich durch die Zusammenlegung die Situation für die Mitarbeiter und die medizinische Versorgung nicht verschlechtert", so ein Sprecher.