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Sachsen-Anhalts Linke bräuchte neuen Chef - Birke Bull Favoritin Lafontaine zieht sich zurück: Weg frei für Bartsch und Höhn

Von Jens Schmidt 23.05.2012, 05:17

Magdeburg l Der Führungsstreit in der Linken hat sich gestern etwas entspannt. Oskar Lafontaine gab bekannt, dass er nicht für den Bundesvorsitz kandidiert. Damit ist der Weg frei für den verbleibenden Kandidaten, den Bundestagsfraktionsvize Dietmar Bartsch.

Die Linke wählt auf ihrem Parteitag in Göttingen am 2. und 3. Juni einen neuen Bundesvorstand. Bartsch wird vor allem vom Osten, Lafontaine wurde primär vom Westen unterstützt. Lafontaine: "Ich habe allerdings zur Kenntnis nehmen müssen, dass meine Bereitschaft nicht zu einer Befriedung der innerparteilichen Auseinandersetzung geführt hat, sondern dass die Konflikte weiter eskaliert sind." Der Rückzieher des Saarländers Lafontaine hat auch Auswirkungen auf Sachsen-Anhalts Linke. Wird der aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Bartsch Parteichef, soll Sachsen-Anhalts Landesvorsitzender Matthias Höhn Bundesgeschäftsführer werden. Im Falle seiner Wahl will Höhn seinen Landesparteivorsitz abgeben, sagte er gestern der Volksstimme. Als eine Favoritin für Höhns Nachfolge in der Landespartei gilt Birke Bull. Die aus Halle stammende Partei- und Fraktionsvize ist seit 1994 im Landtag. Sie selbst äußerte sich gestern noch zurückhaltend dazu, ob sie neue Landesvorsitzende werden will. "Wir werden darüber reden, wenn die Zeit dafür reif ist."

Auf Bundesbene hat die Linke zwei Chefs. Die nordrhein-westfälische Linken-Chefin Katharina Schwabedissen erwägt eine Kandidatur für den weiblichen Part der Linkspartei-Doppelspitze. Am Montag hatte mit der sächsischen Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann erstmals eine Frau ihr Interesse am Chefposten geäußert. Nach der Satzung muss die Doppelspitze aus mindestens einer Frau bestehen. Seite 5