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Landes-CDU Konservative mucken auf

In Sachsen-Anhalts CDU zeichnet sich ein Richtungsstreit ab.

Von Michael Bock 21.02.2017, 14:05

Magdeburg l Unionspolitiker wollen einen „Landesverband Konservativer Kreis in der CDU Sachsen-Anhalt" gründen, der sich als „Sprach- und Plattform für Konservative in der CDU" versteht. Am 10. März ist dazu ein Sondierungstreffen in Sandersdorf-Brehna (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) geplant. Der neue CDU-Generalsekretär Sven Schulze hat sein Kommen zugesagt.

Ingo Gondro aus dem Kreisverband Anhalt-Bitterfeld organisiert diese Zusammenkunft. Der 50-Jährige sagte am Dienstag der Volksstimme, die Union sei auch in Sachsen-Anhalt zu weit Richtung Mitte-Links gerutscht. „Wir haben den konservativen Kompass verloren." Die CDU müsse sich wieder auf ihren konservativen Markenkern besinnen. Er kritisierte die seit 2016 regierende Koalition von CDU, SPD und Grünen in Sachsen-Anhalt. Es müssten Kompromisse geschlossen werden, räumte er ein. „Man hat aber oft den Eindruck, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt."

Bereits seit zwei Jahren existiert im Landkreis Anhalt-Bitterfeld der Konservative Kreis in der CDU. Diesem gehören unter anderem Landrat Uwe Schulze und der Landtagsabgeordnete Lars-Jörn Zimmer an. Gondro sagte, es gebe jetzt in verschiedenen Teilen Sachsen-Anhalts Initiativen, einen eigenen Kreis zu gründen. Ein solcher entstehe gerade in Halle/Saalekreis. Im Harz, in Merseburg und in Dessau-Roßlau seien weitere geplant.

Gondro strebt an, dass der Landesverband im ersten Halbjahr dieses Jahres gegründet ist. „Wir wollen keine Protestbewegung sein, die zu den Aussätzigen zählt", sagte er. Er will über eine Änderung der Landessatzung erreichen, dass der Landesverband als neue Gliederung in die Landespartei aufgenommen wird.