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Landeskriminalamt Mehr Falschgeld in Sachsen-Anhalt

Neue Scheine mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen sollen Geldfälschern die Arbeit erschweren und die Schäden begrenzen.

31.07.2017, 07:32

Magdeburg (dpa) l In Sachsen-Anhalt ist im ersten Halbjahr 2017 mehr Falschgeld aufgetaucht als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es seien Euro-Falschgeldnoten im Gesamtwert von rund 25.620 Euro im Zahlungsverkehr entdeckt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg mit. Im Vorjahreszeitraum seien es etwa 19.000 Euro gewesen. Der Anstieg sei aber nicht ungewöhnlich, solche Schwankungen habe es in den zurückliegenden Jahren auch gegeben. "Und wenn man die Jahresendzahlen 2016 anschaut, waren die seit 2014 stark fallend."

Mit dem Anstieg im ersten Halbjahr lag Sachsen-Anhalt entgegen dem Bundestrend: Die Bundesbank hatte kürzlich bekannt gegeben, dass in Deutschland Banken, Handel und Polizei rund 39.700 Euro-Blüten entdeckten und damit 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bundesbank rechnet damit, dass im zweiten Halbjahr vor allem weniger 50-Euro-Fälschungen auftauchen. Anfang April war der überarbeitete Fünfziger mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen in Umlauf gebracht worden.

Laut LKA wurden im laufenden Jahr in Sachsen-Anhalt die 50-Euro-Falschgeldnoten am häufigsten entdeckt. Sie hätten etwa 73 Prozent der sichergestellten Euro-Banknoten ausgemacht. An zweiter Stelle standen 20-Euro-Blüten. Zusammen machten beide 93 Prozent der sichergestellten Fälschungen im Land aus. "Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass einfache Kopiefälschungen eher selten im Zahlungsverkehr anfallen. Zumeist handelt es sich um professionelle Druck- oder Farbkopiefälschungen, die nach bisherigen Erkenntnissen größtenteils im Ausland (häufig Süditalien) hergestellt werden", erklärte der LKA-Sprecher.

Grundsätzlich leitet die Polizei zu jedem festgestellten Falschgeldfall ein Ermittlungsverfahren ein. Wie viele Beschuldigte es in diesem Jahr gibt, kann das LKA laut einem Sprecher noch nicht sagen. Meist handele es sich um laufende Ermittlungsverfahren wegen Inverkehrbringens von Falschgeld oder Geldfälschung. Im zurückliegenden Jahr habe es 333 Tatverdächtige gegeben. Wer Falschgeld erkennt, soll es laut LKA bei der Polizei abgeben – Ersatz gebe es dafür nicht. Jeder, der Blüten in den Verkehr bringe, mache sich strafbar.