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Landeskriminalamt Weniger Fahrraddiebstähle im Land

Eine neue Statistik zeigt: In Sachsen-Anhalt ist die Zahl gestohlener Fahrräder zurückgegangen.

03.09.2017, 16:23

Magdeburg (dpa) l Fahrraddiebe haben in Sachsen-Anhalt zuletzt etwas seltener zugeschlagen: Im ersten Halbjahr registrierte das Landeskriminalamt (LKA) knapp 5900 Fälle – das waren gut 1000 weniger als im Vorjahreszeitraum. "Ein rückläufiger Trend ist hier erkennbar", erklärte LKA-Sprecher Andreas von Koß. Allerdings müsse man nun noch die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte abwarten, um dann eine Aussage für das Gesamtjahr 2017 machen zu können.

Zuletzt war die Zahl der erfassten Fälle über mehrere Jahre gestiegen - von rund 12.300 im Jahr 2012 auf knapp 15.000 im Jahr 2015. Im vergangenen Jahr wurden knapp 14.600 Fahrraddiebstähle bei der Polizei gemeldet. "Die meisten Diebstähle ereignen sich in den großen Städten des Landes, Magdeburg und Halle", teilte von Koß der Deutschen Presse-Agentur mit. Das liege auch ein Stück weit an der größeren Verfügbarkeit von Rädern und der Anonymität großer Städte.

Im ersten Halbjahr 2017 konnten laut Statistik knapp 640 Fälle aufgeklärt werden – eine Quote von rund 10,8 Prozent. Nach ihrer Einschätzung werde ein Großteil der Diebstähle von einer eher kleinen Gruppe von Intensivtätern begangen – das heißt, "es gibt einige wenige Diebe, die beinahe täglich Fahrräder entwenden und sie sofort weiterverkaufen", teilte der LKA-Sprecher mit.

Es sei davon auszugehen, dass ein Großteil der entwendeten Räder in das osteuropäische Ausland gebracht werde, sagte von Koß. "Dazu werden nicht selten Speditionsfahrten mit LKW oder Kleintransportern genutzt." Er ermahnte Radfahrer, besser auf ihre Räder aufzupassen: Manche Schlösser böten nicht genug Schutz vor Dieben, könnten etwa mit Bolzenschneidern oder Kneifzangen geknackt werden. Viele Fahrer investierten auch nicht in bessere, aber teurere Bügelschlösser.

"Oft fehlt in den Städten auch die Möglichkeit, dass Rad an einem Fahrradständer oder Geländer anzuschließen", teilte der LKA-Sprecher mit. "Somit können die Diebe ihre Beute einfach wegtragen."

Deutschlandweit sind Fahrraddiebstähle ein großes Thema. Die deutschen Hausratversicherer haben die Diebstähle im vergangenen Jahr 120 Millionen Euro gekostet. Das ist die höchste Summe seit 1998, als der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft die Summe erstmals ausrechnete. Grund für den Rekord ist nicht ein Anstieg der Diebstahlzahlen, diese gingen bundesweit leicht zurück. Die Entschädigungen erreichten aber mit je 600 Euro einen Höchststand. Höherwertige Ausstattung und mehr Elektro-Fahrräder lassen die Durchschnittspreise seit Jahren steigen.