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Landtagsdebatte Linke will ein Land ohne Autos

Die Linke fährt gegen den Strom: Sie setzt nicht aufs Elektro-Auto, sie will den Pkw gleich ganz verbannen.

Von Jens Schmidt 26.11.2016, 00:01

Magdeburg l Bei der Debatte über die Zukunft von Elektrofahrzeugen am Freitag im Landtag ließen die Dunkel-Roten sogar die Grünen blass aussehen. „Leute, raus aus den Pkw“, forderte die Verkehrspolitikerin der Linken Kerstin Eisenreich. Der Streit um Verbrennungs- oder Elektromotor beim Auto bringe das Land doch keinen Schritt weiter. Zum Beweis führte sie Norwegen an: Seitdem dort E-Autos rollen, würden viele Leute jeden Meter mit dem Pkw fahren und Busse oder das Rad meiden. Eisenreich: „Die entscheidende Frage ist, wie Mobilität ohne Auto gelingen kann.“ Gratis-Tickets für Busse und Bahnen und eine Elektrifizierung aller Bahnstrecken seien der richtige Weg zur Verkehrswende.

SPD-Verkehrspolitiker Falko Grube meinte: „Das ist die schrägste Argumentation, die ich je gehört habe.“ Selbst die Grünen waren baff, die das Auto elektrifizieren, den Individualverkehr aber nicht beerdigen wollen. Der Wittenberger Frank Scheurell (CDU) spendete in Anspielung auf Luthers 95 Thesen das vergiftete Lob: „Die Linke hat heute die 96. These gebracht: Hört nie auf, quer zu denken.“ Jan Wenzel Schmidt (AfD) fragte: „Wann geht die Linke voran und schafft ihr Fraktionsauto und den Dienstwagen vom Vizepräsidenten ab?“ Gemeint war der Wagen vom Linken-Politiker Wulf Gallert. Da wich die eben noch so resolute Eisenreich dann lieber aus: „Das ist das Auto des Landtags und nicht der Fraktion.“