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Landwirtschaft Förderprogramm für Junglandwirte

Um jungen Landwirten den Einstieg zu erleichtern, gibt es Fördergeld vom Land. Für den Bauernverband ist das nur ein erster Schritt.

Von Simon Ribnitzky 21.09.2017, 06:45

Magdeburg (dpa) l Junge Landwirte können mit bis zu 70.000 Euro Fördergeld unterstützt werden, wenn sie einen eigenen Betrieb gründen. Jetzt liegen die ersten 13 Bewerbungen für das Programm des Agrarministeriums vor. Unter den Kandidaten seien sowohl ökologisch als auch konventionell wirtschaftende Landwirte, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Bewerbungen würden jetzt geprüft. Ziel sei, noch in diesem Jahr über die Bewilligung zu entscheiden.

Das Ministerium rechnet mit zehn Bewilligungen pro Jahr. Interessenten können sich fortlaufend bewerben. Gefördert werden Existenzgründungen von Landwirten unter 40 Jahren. Bis zu 70.000 Euro pro Betrieb über fünf Jahre sind möglich. Insgesamt stehen für das Programm 3,4 Millionen Euro zur Verfügung. Ökolandbau ist keine Voraussetzung für die Förderung. Die Anträge werden allerdings nach ökologischen Kriterien bewertet – wer mehr für die Umwelt tut, kommt eher zum Zug.

"In der Landwirtschaft steht uns ein Generationenwechsel bevor", erklärte Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne). Sie wolle deshalb junge Landwirte dafür begeistern, eigene Höfe zu gründen oder bestehende zu übernehmen. Beihilfen zur Existenzgründung seien dafür ein zentrales Element.

Das Programm könne ein Baustein sein, um den Generationenwechsel in der Landwirtschaft zu unterstützen, hieß es auch im Landesbauernverband. Allerdings greife die Förderung nur für einen sehr begrenzten Personenkreis, sagte ein Sprecher. Nur Einzelpersonen bekämen Geld. Größere Betriebe oder Genossenschaften könnten nicht profitieren. Wichtig sei deshalb, bei Fördermaßnahmen die gesamte strukturelle Vielfalt der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt in den Blick zu nehmen.

Das Programm ergänzen soll nach Angaben des Agrarministeriums eine Hofbörse. Wer noch keine eigene Fläche für seinen geplanten Betrieb hat, kann sich bei der Landgesellschaft melden. "Die Landgesellschaft berät und sucht dann passgenaue Flächen", sagte Dalbert. Es gebe bereits mehr als 40 Interessenten.