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Lebensmittel Bunte Eier sind vielfach verdorben

Landesverbraucheramt beanstandet jede achte Lebensmittelprobe

Von Lion Grote 17.09.2015, 01:01

Magdeburg l Sie heißen Picknick- oder Brotzeiteier und leuchten bunt bemalt im Supermarktregal. Doch der Inhalt dieser gekochten und bemalten Eier ist oft alles andere als appetitlich. Das Landesamt für Verbraucherschutz hat 40 Proben solcher Eier untersucht. 17 wurden von den Prüfern beanstandet. Zum Teil wurden die Eier als faulig oder verdorben beschrieben. Gesundheitsschädlich war allerdings keine der Proben. Dennoch raten die Kontrolleure, auch solche gekochten Eier gekühlt aufzubewahren – obwohl dies laut Hersteller nicht nötig sei.

Für den Lebensmittelbericht 2014 hat das Landesamt für Verbraucherschutz knapp 11 000 Lebensmittelproben getestet. Etwa 12 Prozent wurden beanstandet, 1,3 Prozent waren gesundheitsschädlich.

Häufigstes Problem sind irreführende oder ungenügende Angaben der Hersteller. Besonders drastisch ist dies bei Babynahrung. Fast ein Viertel (23,5 Prozent) der Proben fiel negativ auf. So werden Produkte werbewirksam als „glutenfrei“ angepriesen, obwohl dies bei Säuglingsnahrung Pflicht ist. Außerdem fiel den Kontrolleuren auf, dass die Angabe zum Jodgehalt in vielen Fällen mangelhaft war.

Ähnlich schlecht schneiden auch Nahrungsergänzungsmittel ab. Fast 27 Prozent aller Proben wurden beanstandet. Mal wurden falsche Gesundheitsversprechen gemacht, mal Inhaltsstoffe nicht korrekt ausgezeichnet.

Doch während es dort meist um Formalien geht, wird es beim Fleisch auch bedrohlich. 7,7 Prozent aller Fleischproben und 13 Prozent aller Fleischprodukte waren gesundheitsschädlich. Besonders auffällig war dabei frisches Hackfleisch. Aufgrund der Verarbeitung ist es besonders anfällig für Keime. Hier wurde bei acht Prozent der Proben eine überhöhte Keimzahl gemessen. Aber auch Salmonellen auf Schweine- und Rinderfleisch oder Geflügel haben die Kontrolleure festgestellt.

Damit bleibt das Fleisch aus Sicht des Landesamtes weiterhin eine besonders sensible Lebensmittelgruppe. Verbraucher sollten hier genau hinsehen und Fleisch am besten nur beim Händler ihres Vertrauen kaufen. Immerhin ist die Zahl der beanstandeten Fleischproben im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte zurückgegangen.