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Lebensrettung Mehr Organspenden in Sachsen-Anhalt

Bundesweit warten Tausende auf ein rettendes Organ. In Sachsen-Anhalt steigt die Zahl der Spender leicht an.

18.06.2016, 10:58

Magdeburg/Frankfurt am Main (dpa) l Die Zahl der Menschen, denen nach ihrem Tod Spenderorgane entnommen wurden, ist in Sachsen-Anhalt gestiegen. In den ersten vier Monaten des Jahres seien in den zuständigen Kliniken des Landes 17 Gestorbenen Spenderorgane entnommen worden, sagte die Sprecherin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt am Main. 2015 gab es im gleichen Zeitraum nur zwölf Organspender. 2014 und 2013 stellten von Januar bis April jeweils neun Menschen Organe für Empfänger zur Verfügung.

Neben postmortalen Spenden, also Organabgaben nach dem Tod, gibt es auch Lebendspenden. Diese sind jedoch nur unter Verwandten oder engen Vertrauten unter bestimmten Bedingungen möglich.

Im Jahr 2015 wurden in Sachsen-Anhalt nach Angaben der DSO 120 Organe gespendet. Darunter waren 70 Nieren, 30 Lebern, je 8 Herzen und Lungen sowie 4 Bauchspeicheldrüsen. 2014 gab es 97 Organspenden. Die geringste Spendenzahl der vergangenen Jahre registrierte die DSO 2013 mit 89 Organen. Vor fünf Jahren wurden hingegen 102 Organe bereitgestellt. Die leichten Schwankungen sind laut DSO normal.

Knapp 80 Prozent aller Deutschen stünden einer Organ- und Gewebespende aufgeschlossen gegenüber, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kürzlich bei der Veröffentlichung von aktuellen Befragungsergebnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Allerdings besitze nur ein Drittel der Bevölkerung einen Organspendeausweis.

Dabei warten viele Menschen, deren Organe nach einem Unfall oder einer schweren Krankheit versagen, auf eine rettende Spende. Bundesweit stehen nach Angaben der DSO mehr als 10.000 Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation. In Sachsen-Anhalt hoffen derzeit mehr als 400 Menschen auf Niere, Leber, Herz, Lunge oder Bauchspeicheldrüse. Das teilte die Techniker Krankenkasse unter Berufung auf Daten der zuständigen Organvermittlungsstelle Eurotransplant mit.

Spenden können nicht nur junge Menschen, sondern auch ältere. "Entscheidend ist der Zustand der Organe", sagte die DSO-Sprecherin. Letztlich müssten medizinische Tests und ein Arzt über eine mögliche Transplantation entscheiden.

Infografik: Zahl der Organspender stagniert | Statista
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