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Lehrermangel AfD fordert Werbung um Pensionäre

Laut AfD-Fraktion sollte Sachsen-Anhalt stärker auf pensionierte Lehrer und Rückkehrwillige setzen. Das fordert Fraktionschef Poggenburg.

15.08.2017, 18:09

Magdeburg (dpa) l Aus Sicht der AfD-Fraktion sollte Sachsen-Anhalt gegen den Lehrermangel gezielter auf pensionierte Kollegen und Rückkehrwillige zugehen. Das Bildungsministerium müsse sofort alle Lehrer anschreiben, die in den vergangenen drei Jahren in Rente gegangen seien, forderten Fraktionschef André Poggenburg und AfD-Bildungsexperte Hans-Thomas Tillschneider am Dienstag in Magdeburg. Sie rechneten damit, dass so 100 Lehrer gewonnen werden können. Auch frühere Referendare könnten als Rückkehrer abgeworben werden, sagte Tillschneider. "Noch bis 2013 wurde extrem restriktiv eingestellt und Absolventen mit besten Noten bekamen keine Stelle." Die AfD forderte zudem, sofort 250 neue Stellen auszuschreiben.

"Die Investitionen in Bildung dürfen nur begrenzt werden durch fehlendes Personal und nicht durch fehlende Finanzen", sagte Tillschneider. Der geltende Haushalt müsse entsprechend nachverhandelt werden. Die SPD-Fraktion hatte sich in den Verhandlungen für den aktuellen Doppelhaushalt konkret für mehr Lehrerstellen eingesetzt. Auf die Frage, warum die AfD erst jetzt mit ihrem Konzept kommt, sagte Poggenburg, man habe erkannt, dass sich die Situation immer weiter verschlechtere.

Den Versuch, pensionierte Lehrkräfte zu gewinnen, habe es 2015 gegeben, kommentierte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Von 1150 Angesprochenen seien zehn auf das Angebot eingegangen. Sachsen-Anhalt will im September die 100 noch offenen Stellen sowie etwa 60 zusätzliche ausschreiben. Das Angebot zielt auch auf junge Kollegen, die dann ihre Ausbildung beenden. Im Vorjahr seien so alle bis auf eine Stelle besetzt worden, sagte der Ministeriumssprecher.