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Lernmethode "Lesen durch Schreiben" in der Kritik

"Lesen durch Schreiben" ist in mehreren Bundesländern umstritten. In Sachsen-Anhalt lehren 19 Schulen nach der Methode.

Von Alexander Walter 02.10.2018, 01:01

Magdeburg l In der Debatte über die umstrittene Lernmethode „Lesen durch Schreiben“ hat das Bildungsministerium Zahlen vorgelegt. Landesweit 19 von 448 Grundschulen wenden die Methode „nach der reinen Lehre“ an. Das ergab eine Abfrage der Behörde. 68 weitere Schulen arbeiten mit Mischformen etwa in Kombination mit der Fibel.

Anlass der Befragung ist eine Studie der Uni Bonn, bei der 3000 Grundschüler getestet worden waren. Ergebnis: Der Fibel-Unterricht, bei dem sich Kinder schrittweise Buchstaben und Rechtschreibregeln aneignen, führt zu deutlich besseren Leistungen. Schüler, die nach „Lesen durch Schreiben“ unterrichtet wurden, machten dagegen im Schnitt 55 Prozent mehr Fehler.

Bei der Methode schreiben Kinder zunächst nach Gehör. Eine Fehlerkorrektur unterbleibt zuerst, um die Motivation nicht zu mindern. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte: Wenn sich bei der Auswertung der Gesamtstudie bestätige, dass bei lernschwachen Schülern Erfolge mit der Alternativmethode ausbleiben, „müssen und werden wir handeln.“

Nach Baden-Württemberg und Hamburg hatte erst vergangene Woche Brandenburg angekündigt, ab dem Schuljahr 2019 nicht mehr nach „Lesen durch Schreiben“ zu unterrichten.