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Linke fordert Kinder- und Familiengipfel zur Corona-Krise

12.06.2020, 14:46

Magdeburg (dpa/sa) - Die Linke will Kindern und Jugendlichen mit einem eigenen Gipfel mehr Gehör in der Corona-Krise verschaffen. Kinder und Jugendliche seien am schwersten vom Lockdown betroffen gewesen, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Eva von Angern, am Freitag im Landtag. "Wir haben die Kinder weggeschlossen", sagte von Angern. Die Corona-Beschränkungen seien zwar angebracht gewesen, hätten den Kindern aber "ein Stück Kindheit genommen". Die Partei forderte daher, "unverzüglich" zu einem Gipfel einzuladen.

Ministerpräsident Reiner Haseloff habe sich in der Krise für viele eingesetzt, nicht aber für die Kinder. So habe der Regierungschef etwa Brandbriefe verschickt, um den beiden großen Fußballvereine des Landes zu helfen. "Wo ist der Brandbrief für Kinder, Jugendliche und Familien", fragte von Angern den Ministerpräsidenten, der bei der Debatte allerdings nicht anwesend war.

Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne verteidigte die Corona-Beschränkungen der Regierung. Corona-Schutz sei immer auch Kinder-Schutz, sagte die Sozialdemokratin. Die Ministerin zeigte sich grundsätzlich offen für den vorgeschlagenen Gipfel, sprach sich aber für einen späteren Termin aus. Dem schloss sich die CDU-Fraktion an.

Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann forderte eine Grundsicherung für Kinder, ein Recht auf Homeoffice und höhere Investitionen in Kinder- und Jugendeinrichtungen. Den Vorschlag eines Kindergipfels bezeichnete Lüddemann als gut und wichtig. Auch die AfD erkannte die Belastung der Kinder und Jugendlichen in der Krise an. "Stuhlkreisrunden", wie die Linke sie fordere, verbessere die Situation der Kinder aber nicht, sagte der AfD-Abgeordnete Tobias Rausch. Das Parlament verwies den Antrag in den Sozialausschuss.

Antrag die Linke