Linke kritisiert Aus für Sprachlehrer
Magdeburg (dpa/sa) - Die Linkspartei hat das Aus für fast 90 Sprachlehrer zum Jahresende als Fehlentscheidung kritisiert. "Wir können auf keine einzige Stelle verzichten", sagte der Bildungs-Experte der Fraktion, Thomas Lippmann, am Mittwoch im Magdeburger Landtag. Das Bildungsministerium will von den mehr als 180 befristet eingestellten Sprachlehrern für Kinder mit Migrationshintergrund nur 88 bis zum Schuljahresende weiter beschäftigen. Das entspricht 75 Vollzeitstellen.
"Wir haben den Bedarf ermittelt und diesen Bedarf werden wir decken", sagte ein Sprecher. Die Stellen sollen aus vorhandenen Mitteln finanziert werden. Bis Freitag sollen die Schulen Klarheit haben, mit welchen Lehrern sie rechnen können.
Die Linke hatte die Übernahme aller Quereinsteiger gefordert, scheiterte im Landtag aber mit einem entsprechenden Antrag. Bedenken, ob die 75 Vollzeitstellen ausreichen, um Kinder mit nur geringen Deutschkenntnissen auf den regulären Unterricht vorzubereiten, gab es auch aus den Regierungsfraktionen. "Es steht zu befürchten, dass es an vielen Schulen ab Januar zu Engpässen kommt", sagte der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Aldag. Im Schuljahr 2015/2016 gab es an den Schulen in Sachsen-Anhalt rund 8000 Schüler mit Migrationshintergrund.