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Lotto-Toto Lotto-Ausschuss hinterfragt Geschäftsführerin

Der Untersuchungsausschuss zu Lotto Sachsen-Anhalt hat die Umstände hinterfragt, warum die Lotto-Geschäftsführerin eingestellt wurde.

04.09.2020, 12:25

Magdeburg (dpa) l Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zu Lotto Sachsen-Anhalt hat die Umstände hinterfragt, warum eine PR-Fachfrau als Lotto-Geschäftsführerin eingestellt wurde. Zwei damalige Aufsichtsratsmitglieder von Lotto-Toto, der ehemalige Innen-Staatssekretär Ulf Gundlach, und der ehemalige Finanz-Staatssekretär Heiko Geue, wurden am Freitag als Zeugen dazu befragt. Sie schilderten die Schwierigkeiten, eine geeignete Geschäftsführung zu finden. Die Gehaltsvorstellungen einer Reihe geeigneter Bewerber habe 2012 über dem gelegen, was das Land habe zahlen wollen. In der zweiten Bewerberrunde habe die PR-Fachfrau das Gremium überzeugt.

Gundlach und Geue machten in ihren Aussagen deutlich, man habe damals angesichts der starken illegalen Konkurrenz für Lotto-Toto durch Online-Sportwetten einen Schwerpunkt bei Marketing und Vertrieb sowie neuen Produkten gesehen. Zuvor habe ein beauftragter Personaldienstleister Kandidaten vorgeschlagen.

Zu Berichten, wonach die PR-Fachfrau nicht den geforderten Hochschulabschluss vorweisen konnte, verwiesen Gundlach und Geue auf die Vorarbeit des Dienstleisters. Thema im Aufsichtsrat war das ihrer Erinnerungen nach nicht. Auch auf Nachfragen zur Bezahlung, die am Ende doch höher ausgefallen sein soll als per Obergrenze festgelegt war, sagten sie nichts. Deutlich wurde, dass die PR-Fachfrau über viele Jahre gut in Sachsen-Anhalt vernetzt war.

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss beleuchtet mögliche Ungereimtheiten bei Lotto-Toto Sachsen-Anhalt. Es geht um die Einstellung von Personal und mögliche persönliche Verbindungen sowie um die Vergabe und Verwendung von Fördermitteln, aber auch um den Verdacht der Geldwäsche. Das Gremium war auf Antrag der AfD im vergangenen Jahr eingerichtet worden.

Anfang Juli hatte sich Sachsen-Anhalt von den beiden Geschäftsführern seiner Lotto-Gesellschaft getrennt. Maren Sieb und Ralf von Einem wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt. Zur Begründung hieß es, es solle weiterer Schaden von der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt abgewendet werden.