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Landesausstellung im Kulturhistorischen Museum mit Festakt im Dom eröffnet Magdeburg ehrt Otto den Großen und würdigt seine Verdienste für Europa

Von Grit Warnat 27.08.2012, 05:33

Mit einem Festakt im Magdeburger Dom ist gestern die Landesausstellung "Otto der Große und das Römische Reich" eröffnet worden. Das Kulturhistorische Museum zeigt ab heute 350 wertvolle Exponate von Leihgebern aus 17 Ländern.

Magdeburg l Otto der Große, vor 1100 Jahren geboren, machte Magdeburg im 10. Jahrhundert zum Mittelpunkt des neu gegründeten Erzbistums. Die Stadt an der Elbe wurde seine Lieblingspfalz. Hier entstand der erste gotische Kathedralbau auf deutschem Boden, die von Otto dem Großen aus Italien nach Magdeburg gebrachten antiken Säulen sind noch heute im Hohen Chor zu sehen. Das Grab des ottonischen Kaisers befindet sich im Chor des Domes.

Dort im Dom, wo diese Geschichte spürbar ist, haben mehrere Festredner in dem fast zweistündigen Festakt die Verdienste Ottos des Großen für die Entwicklung Europas gewürdigt. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), der die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen hat, nannte Otto den Großen eine herausragende Persönlichkeit mit großer Wirkung auf nachfolgende Epochen. Das neue Europa sei ohne die von ihm stark mitgestaltete Vorgeschichte so nicht entstanden, sagte Lammert. "Die Darstellung von der Antike bis zum Mittelalter führt zu geistigen Wurzeln und kulturellen Ausprägungen, die Grundfeste unserer heutigen europäischen Zivilisation bilden."

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nannte die Ausstellung "hochaktuell", weil sie helfe, über Europa und seine gemeinsamen Wurzeln nachzudenken. Otto der Große habe erkannt, dass man mehr brauchte als einen nationalen Staat. Das Heilige Römische Reich habe die deutsche und europäische Geschichte acht Jahrhunderte geprägt. "Europa kann sich auf diese alten Traditionen besinnen", sagte Haseloff.

Mit der Ausstellung "Otto der Große und das Römische Reich - Kaisertum von der Antike zum Mittelalter" endet eine Ausstellungs-Trilogie um Otto den Großen, die 2001 begann und 2006 mit einer Schau zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation erfolgreich fortgeführt wurde. Beide trugen den begehrten Titel einer Europaratsausstellung.

Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) nannte die ab heute offiziell für Besucher geöffnete Schau eine Krönung des Themas. Er erwarte bis zu 100000 Besucher.

Matthias Puhle, der Leitende Direktor der Magdeburger Museen, führte gestern durch die Ausstellung. Der Mittelalterspezialist, der im September als Abteilungsleiter in das Kultusministerium, aber damit nicht in den Vorruhestand gehe, wie der Ministerpräsident lächelnd betonte, sprach mit Blick auf die Antike und das Mittelalter von einer spannenden, von einer innovativen Schau. "Sie ist gefühlt ebenfalls eine Europaratsausstellung." Seite 3