1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Wittenbergs neue Pläne für 2019

Martin Luther Wittenbergs neue Pläne für 2019

Nach der "Luther-Tomate" kommt die "Luther-Paprika". In Wittenberg sind in einem Großgewächshaus die ersten roten Schoten geernet worden.

06.05.2018, 07:32

Wittenberg (dpa) l Der Reformator als Namenspate: In Wittenberg sind die ersten "Luther-Paprika" geerntet worden. Im Januar seien die zarten Pflänzchen auf einer rund 7,5 Hektar großen Fläche in einem riesigen Gewächshaus am Rand der Stadt gesetzt worden, berichtete der Projektmanager der Wittenberg Gemüse GmbH, Helmut Rehhahn. Vor Kurzem konnten die ersten überwiegend roten Schoten verpackt und ausgeliefert werden. Das Unternehmen vermarktet das Gemüse mit einer Anspielung auf den Reformator Martin Luther, der in Wittenberg vor rund 500 Jahren wirkte. Im vergangenen Jahr wurde die Kirchenreformation in Wittenberg groß gefeiert – mit weltweitem Echo.

Mehr als den Namen verbindet die Wittenberger Paprika allerdings nicht mit Luther. Seit 2014 wird in der riesigen Anlage frisches Gemüse angebaut. Das Besondere: Die Gewächshäuser bekommen Kohlendioxid und Wärme per Pipeline von den benachbarten Stickstoffwerken Piesteritz geliefert. Dadurch wachsen die Pflanzen besser. Angefangen habe es mit den "Luther-Tomaten", sagte Rehhahn. Mittlerweile produziert das Unternehmen davon jährlich rund 7000 Tonnen. Die erste Paprika-Ernte sei ebenfalls gut angelaufen, erklärte der Projektleiter weiter. Bis November sollen rund 2000 Tonnen der "Luther-Paprika" geerntet werden.

Die Investoren des Großprojekts kommen aus den Niederlanden. Am Standort in Wittenberg arbeiten nach eigenen Angaben derzeit rund 200 Männer und Frauen. Sie sind unter anderem für die Ernte, die Logistik und den Werksverkauf zuständig. Die fertig verpackten Tomaten und Paprika bleiben in der umliegenden Region. Abnehmer des Luther-Gemüses sind hauptsächlich große Supermärkte in Sachsen-Anhalt und angrenzenden Bundesländern.

Neben dem Standort in Wittenberg ist Rehhahn für eine weitere Gewächshausanlage in Osterweddingen in der Börde zuständig. Dort wachsen auf insgesamt sechs Hektar Fläche Tomaten, Paprika und Erdbeeren. "Der Trend geht zu regionalen Produkten", betonte Rehhahn. Auch diese Sorten bleiben in der Region. Die Käufer wüssten die Frische zu schätzen und achteten verstärkt auf kurze Transportwege.

Für das kommende Jahr plant Rehhahn den Start eines neuen Projekts: Ab 2019 sollen "Luther-Erdbeeren" in Wittenberg geerntet werden. Im Juli könnte es bereits so weit sein, sagte der Projektleiter.