Pietsch macht weiter Sterne-Küche

Wernigerode (dpa) l Der Hotel- und Restaurantführer "Guide Michelin" adelt das Restaurant "Zeitwerk" in Wernigerode unter der Leitung von Robin Pietsch in seiner neuen Ausgabe mit einem Michelin-Stern. Es ist aktuell das einzige Sterne-Haus in Sachsen-Anhalt. Am Dienstagabend wurde die Auszeichnung bekannt. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht Pietsch nun über die Auszeichnung – und was das für ihn bedeutet. 

Haben Sie das mit dem Stern schon realisiert und verarbeitet?
Robin Pietsch: Eindeutig nein. Das begreift man erstmal gar nicht. Das ist alles unbeschreiblich. Es war harte Arbeit, die sich nun auszahlt. Aber ich hab das nicht allein gemacht, wir haben das alle gemacht. Kochen ist nun mal ein Teamsport und ohne meine kleine Mannschaft wäre das nie möglich gewesen.

Den Michelin-Stern hat der eine oder andere schon als "Fluch" oder "Last" bezeichnet. Verspüren sie da auch schon so etwas wie Druck? 
Der Weg dahin ist schwierig, aber es wird nichts anders werden. Natürlich ist da der Wille, den Stern verteidigen zu wollen. Aber da denke ich gerade noch nicht dran. Ich mache einfach weiter wie bisher, dann wird's schon schiefgehen. 

Was ändert sich mit dem Stern im "Zeitwerk"?
Wir machen im Grundsatz so weiter. Wir werden die Preise ein wenig erhöhen, aber das geschieht ganz unabhängig vom Stern. Die Erhöhung hätte es auch ohne gegeben. Man muss sich nur mal die Butterpreise angucken, wir kommen da gar nicht drumherum. Ansonsten schicken wir heute Abend dasselbe Menü wie Freitag.

Robin Pietsch wurde in Blankenburg geboren und wuchs auch dort auf. Mit 23 entschied sich der gelernte Konditor und Koch zur Eröffnung des Restaurants "Zeitwerk" in Wernigerode, in dem auch seine Kochschule beheimatet ist. Sein Augenmerk liegt auf harztypischer Küche. Pietsch ist liiert, aber nicht verheiratet und hat im lokalen Radio und Fernsehen eigene Kochshows.