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Wohnungsmarkt Mieten steigen weiter trotz Corona

Wegen des Lockdowns haben viele weniger Einkommen. Trotzdem steigen die Wohnungsmieten.

02.03.2021, 07:00
Gebäude in der Innenstadt der Landeshauptstadt. (zu dpa «75 Jahre Luftangriff auf Magdeburg - das Trauma der Zerstörung») +++ dpa-Bildfunk +++
Gebäude in der Innenstadt der Landeshauptstadt. (zu dpa «75 Jahre Luftangriff auf Magdeburg - das Trauma der Zerstörung») +++ dpa-Bildfunk +++ dpa-Zentralbild

Magdeburg l Ein Jahr nach Beginn der Coronakrise erweist sich der Immobilienmarkt als robust. Der Einbruch ist weitgehend ausgeblieben. Die Angebotsmieten für Wohnungen in den drei größten Städten des Landes steigen nach einer Corona-Delle im vergangenen Jahr weiter wie zuvor.
Um knapp ein Prozent sind die Angebotsmieten für Wohnungen in Magdeburg nach Daten von Immobilienscout 24 in diesem Quartal im Vergleich zum letzten gestiegen. Im halben Jahr zuvor waren sie insgesamt um 0,6 Prozent gesunken. Ähnlich in Halle. Auch dort stiegen Wohnungsmieten zuletzt wieder deutlich (plus 1,0 Prozent). Im dritten und vierten Quartal hatte sich das Wachstum dort auf insgesamt 0,7 Prozent verlangsamt.
Preistreiber dabei sind Neubauten. Diese werden nach Ansicht von Experten wegen steigender Baupreise immer teurer. Gleiches gelte für Reparaturen, berichtet Peter Lackner, Chef der Wobau Magdeburg. Zuletzt seien die Kosten für Handwerker jährlich um bis zu fünf Prozent gestiegen, sagt er. Die Bestandsmieten der Magdeburger Wobau (19000 Wohnungen) sind laut Lackner seit 2011 um knapp 17 Prozent gestiegen.
Größere Mietausfälle gibt es laut Lackner trotz Wirtschaftskrise nicht bei der Wobau. Ähnliches berichtet Robert Vesely, Regionalvorsitzender des Immobilienverband Deutschland (IVD). Er warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen. Nach Auslaufen staatlicher Hilfen könnten Betriebspleiten auch auf den Immobilienmarkt durchschlagen, betont er.
Einen deutlichen Rückgang gab es nach IVD-Angaben bei Ladenmieten in Spitzenlage. Sie sind laut IVD-Preisspiegel in Magdeburg teils um mehr als die Hälfte eingebrochen. Auch in kleineren Städten befürchten Marktbeobachter Leerstand. So etwa in Wernigerode. Der Harzer Immobilienmakler Gunther Müller hält Leerstand dort aber nur für ein vorübergehendes Problem, bis der Tourismus wieder brummt. Die Wobau Magdeburg rechnet in einem Szenario damit, dass fünf Prozent der Geschäftsmieter nicht zahlen können.
Einhellig berichten Vermieter von einer gestiegenen Nachfrage nach Wohnungen mit Balkon. Auch Wohnraum im Umland der Großstädte sei mehr gefragt. Ebenso Zimmer für das Heimbüro.