Mit dem Radlader zum Zigarettenholen
Blankenburg l Kettenraucher haben es nicht leicht. Beinahe täglich sind sie gezwungen, zum Mekka der Nikotinsüchtigen zu pilgern. Doch statt dankbar für den zahlreichen Besuch zu sein, ist so ein Zigarettenautomat richtig resolut: Nie kann man bei ihm anschreiben lassen. Immer will er gleich die volle Schachtelsumme - am besten passend. Und dann soll man ihm noch per Ausweis belegen, dass man alt genug ist, die eigene Lunge zu fordern.
Ein Mann in Blankenburg hatte von diesem Martyrium vermutlich die Nase voll. Er rückte am Wochenende mit einem gestohlenen Radlager an und riss einen Zigarettenautomaten samt Betonfundament aus der Erde. Ha, da soll das Ungetüm doch mal sehen, wer hier am längeren Hebel sitzt - dachte er sich bestimmt. Außerdem käme das Ding neben den Geranien auf dem Balkon sicher hervorragend zur Geltung. Blöd nur, dass einer Polizeistreife der Inhalt der Radladerschaufel irgendwie verdächtig vorkam. Und so war der Meisterdieb gezwungen, seine Beine in die Hand zu nehmen und die Flucht zu ergreifen.
Vielleicht war die Motivation für seine Tat aber auch eine ganz andere. Kann doch sein, dass er eine garstige Frau zu Hause hat, die ihm regelmäßig vorwirft, nie zuzuhören. Dass sie ihn beauftragt hat, ihr Glimmstengel zu kaufen - er sich aber beim besten Willen nicht an ihre Stammmarke erinnern konnte und nun eine Standpauke fürchtete, wie er sie nicht einmal in Kindertagen gehört hatte. Da sah er keinen anderen Ausweg, als ihr einfach das gesamte Sortiment mitzubringen. In diesem Falle ist eine gerechte Strafe wohl die eigene Frau, wenn er mit leeren Händen zurückkehrt. Hätte er sich doch festnehmen lassen.