Nach Beförderungsstau: Regierung will Millionen verteilen
Stell dir vor, du kletterst auf der Karriereleiter nach oben - bekommst aber nicht mehr Geld. So geht es vielen Beamten in Sachsen-Anhalt. Dahinter steckt der sogenannte "Beförderungsstau". Jetzt will die Landesregierung festlegen, wer in diesem Jahr wie viele Beschäftigte befördern kann.
Magdeburg (dpa/sa) - Hunderte Beamte in Sachsen-Anhalt können auf eine zeitnahe Beförderung hoffen. Nach wochenlangem Streit will die schwarz-rot-grüne Landesregierung heute die Verteilung der Beförderungsmittel für dieses Jahr beschließen. Deutlich früher als vor einem Jahr herrscht dann Klarheit, in welchem Fachbereich wie viel Geld zur Verfügung steht. Nach bisherigen Aussagen sind fünf Millionen Euro zu verteilen. Wie die Einigung aussieht, will Finanzminister André Schröder (CDU) heute (12.15 Uhr) sagen.
Klar ist bereits, dass ein Schwerpunkt bei der Polizei liegen wird. Dort klagen die Gewerkschaften seit Jahren über einen massiven Beförderungsstau. Erst vor einer Woche hatten sie vor der Magdeburger Staatskanzlei für eine schnelle Verteilung der Mittel demonstriert.
Jeder dritte Polizist sitze auf einem höheren Posten als seiner Bezahlung entspreche, rechneten die Gewerkschafter vor. Um diese Schieflage abzubauen, hatte die Landesregierung im vergangenen Jahr bereits mehr als zwei der insgesamt fünf Millionen Euro an das Innenministerium und den Polizeibereich gegeben. Auch damals hatten die Fachminister monatelang um die Verteilung gepokert und sich schließlich erst im November geeinigt.