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Nachfolge Neuer Justizstaatssekretär im Gespräch

Der Nachfolger von Staatssekretär Hubert Böning steht fest. Josef Molkenbur stellte sich bereits in Magdeburg vor.

19.06.2020, 05:34

Magdeburg (dpa) l Nach dem Rauswurf von Staatssekretär Hubert Böning wird in Magdeburg mit der baldigen Einführung seines Nachfolgers gerechnet. Der Jurist Josef Molkenbur war am Donnerstag bereits zu einem Kennenlernen in die Staatskanzlei gekommen. "Ich bin noch ein bisschen im Überraschungsmodus", sagte der 64-Jährige. Molkenbur kehrt für den Posten aus dem Ruhestand zurück, zuvor hatte er 34 Jahre als Richter gearbeitet.

Der gebürtige Münsterländer folgt als Justizstaatssekretär auf Hubert Böning, den Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Donnerstag in den einstweiligen Ruhestand versetzt hatte. Damit habe Haseloff auf die Bitte von Justizministerin Anne-Marie Keding reagiert, teilte die Staatskanzlei mit. Keding und Böning waren zuvor immer mehr in die Kritik geraten wegen des Fluchtversuchs des Attentäters von Halle und des Umgangs des Justizministeriums damit.

Vor zwei Wochen hatte Keding bekannt gemacht, dass der Attentäter von Halle am 30. Mai versucht hatte zu fliehen. Der Mann soll während eines Hofgangs mehrere Minuten unbewacht gewesen sein. Als er das merkte, habe er nach Angaben des Ministeriums einen Zaun überklettert und ist auf der Suche nach Fluchtmöglichkeiten fünf Minuten über das Gelände der JVA Roter Ochse gelaufen, bevor ihn JVA-Bedienstete wieder in Gewahrsam nahmen. Der Vorfall hatte für Empörung gesorgt.

Am 21. Juli soll in Magdeburg der Prozess gegen den 28-Jährigen starten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Sachsen-Anhalter zweifachen Mord und 68-fachen Mordversuch "aus einer antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Gesinnung heraus" vor. Er soll am 9. Oktober schwer bewaffnet versucht haben, in die gut besuchte Synagoge in Halle einzudringen. Als das misslang, erschoss er zwei Menschen in der Nähe und verletzte mehrere schwer, ehe er festgenommen wurde.