Nächster Prozess um illegalen Müll in Tongruben beginnt
Stendal (dpa/sa) - Am Landgericht Stendal beginnt am 14. Februar der zweite große Prozess um die illegale Entsorgung von Müll in Tongruben im Jerichower Land. Im neuen Verfahren geht es um die unerlaubte Abfallbeseitigung in der Tongrube Vehlitz. Wie das Gericht am Donnerstag mitteilte, sollen dort zwischen September 2005 und März 2008 rund 900 000 Tonnen Abfall eingelagert worden sein. Erlaubt waren laut einem Sonderbetriebsplan nur überwiegend mineralische Stoffe. Stattdessen soll Material mit einem überhöhten organischen Anteil - insbesondere hausmüllartiger Gewerbeabfall - eingelagert worden sein. Der Boden wurde belastet, giftige Gase entstanden. Die voraussichtlichen Sanierungskosten sollen 19 Millionen Euro betragen.
In dem Verfahren gibt es zwei Hauptangeklagte, die Entscheidungsträger eines Entsorgungsunternehmens gewesen sein sollen. Vier weitere Angeklagte sollen Beihilfe zur unerlaubten Abfallentsorgung und zum unerlaubten Betreiben einer Abfallbeseitigungsanlage geleistet haben.
Parallel läuft am Landgericht Stendal das Verfahren gegen sechs Angeklagte wegen der illegalen Lagerung von rund 170 000 Tonnen Müll in der Tongrube Möckern. Der Prozess hatte am 3. September 2015 begonnen. Ein Ende ist noch nicht abzusehen.