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Naturmonument Grünes Band jetzt unter Schutz

Sachsen-Anhalt hat den einstigen Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze zum Nationalen Naturmonument erklärt.

24.10.2019, 23:01

Magdeburg (dpa) l Das Grüne Band entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze steht auch in Sachsen-Anhalt künftig unter besonderem Schutz. Der Landtag beschloss am Donnerstag mit den Stimmen der Koalition, das Gebiet zum Nationalen Naturmonument zu erklären. Die AfD stimmte dagegen, die Linke enthielt sich. Betroffen sind 4754 Hektar auf einer Länge von 343 Kilometern. Das Nationale Naturmonument ist eine neue Schutzgebietskategorie, die Naturschutz und Erinnerungskultur verbindet – in diesem Fall geht es um die Erinnerung an die friedliche Revolution.

Beim Grünen Band handelt es sich um eine Kette verschiedener Biotope mit insgesamt 1200 bedrohten Tier- und Pflanzenarten, aber auch um den vielerorts noch erhaltenen Kolonnenweg sowie die Wachtürme der DDR-Grenzposten. Der ehemalige Todesstreifen reicht in seiner vollen Länge von Hof in Bayern bis Lübeck in Schleswig-Holstein und damit fast 1400 Kilometer durch Deutschland. Im November 2018 hatte schon der Thüringer Landtag den 763 Kilometer langen Grenzstreifen zwischen Thüringen, Bayern, Hessen und Niedersachsen in den neuen Schutzstatus versetzt.

Umweltministerin Claudia Dalbert sagte, sie freue sich, dass dieses Projekt aus dem Koalitionsvertrag rechtzeitig vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls auf den Weg gebracht worden sei. Es sei Erinnerung an den Mut der Menschen, die die Diktatur überwunden und die menschenverachtende Grenze zu Fall gebracht hätten.

Für Grüne und Naturschützer ist das Grüne Band ein Herzensanliegen. Es sorgte aber auch für erheblichen Streit zwischen den Regierungspartnern CDU und Grünen. Die Grünen drohten sogar damit, das Bündnis mit CDU und SPD platzen zu lassen. Die CDU hatte etwa Bedenken geltend gemacht, Landwirte an der ehemaligen Grenze könnten enteignet werden. Die AfD lehnt das Grüne Band ab. Der AfD-Abgeordnete Hannes Loth sprach von einem trennenden Gesetz. Es sei ungerecht, ungenau und unzureichend.