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Naturschutz Widerstand gegen Pläne für Elbaue bei Zerbst

Die Pläne, das Naturschutzgebiet "Mittlere Elbe zwischen Mulde und Saale" zu erweitern, treffen auf den Dörfern um Zerbst auf Widerstand.

Von Alexander Walter 28.11.2018, 00:01

Magdeburg/Steutz l In mehreren Dörfern an der Elbe bei Zerbst formiert sich Widerstand gegen Pläne des Landes, das Naturschutzgebiet „Mittlere Elbe zwischen Mulde und Saale“ zu erweitern. Im Fokus der Kritik: Ein Verordnungsentwurf des Landesverwaltungsamtes. Er regelt, was künftig im Gebiet erlaubt sein soll. Das Naturschutzgebiet soll demnach von gut 4000 auf 8500 Hektar wachsen und dabei auch 1700 Hektar jahrhundertelang genutztes Kulturland in der Elbaue einschließen. Einschränkungen und Verbote soll es im gesamten Gebiet für das Betreten/Befahren, die Landwirtschaft, die Jagd und das Angeln geben.

Beim zuständigen Landesverwaltungsamt waren bis September 1500 Beschwerden gegen die Bestimmungen eingegangen - darunter laut Behörde allerdings auch vervielfältigte Standardschreiben. Nachdem ein offener Brief an Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) aus Sicht der Verfasser eine unbefriedigende Antwort erhielt, laden Ortsbürgermeister, Unternehmer, Landwirte und Vereine heute um 17.30 Uhr zur Bürgerversammlung in die Kirche in Steutz.

Das Land will das Schutzgebiet bis zum Jahreswechsel erweitern, um Folgen eines EU-Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland zuvorzukommen. Das Landesverwaltungsamt will bei der Veranstaltung mögliche Lockerungen etwa im Bereich Tourismus vorstellen.