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Nordsee-Bewohner Seehund schwimmt in Elbe Richtung Magdeburg

Ein Seehund aus der Nordsee bahnt sich offenbar gerade seinen Weg nach Magdeburg. Zuletzt wurde er in der Altmark bei Schönberg gesichtet.

Von Ralf Franke 22.12.2017, 13:42

Seehausen l „Trixi“ ist wieder da – in der Altmark! In den 1970er Jahren sorgten im Magdeburger Stadtgebiet mehrfach Seehunde in der Elbe für Aufsehen. Nun hat offenbar wieder ein Tier seine angestammte Heimat in der Nordsee verlassen und zieht die Elbe hinauf. Mehrere Binnenschiffer, Angler oder Spaziergänger haben einen Seehund in der Elbe gesehen. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Stendal bestätigte die Sichtungen auf Volksstimme-Nachfrage.

Anfang November berichtete ein Schiffsführer über seine Begegnung im Prignitzer Teil der Schweriner Volkszeitung. Inzwischen wurde „Trixi“ in der Altmark gesichtet – zuletzt offenbar in der Elbe bei Schönberg. Wegen der anhaltend warmen Witterung könnte der Seehund auch noch weiter die Elbe hinauf ziehen. Vielleicht sogar bis Magdeburg.

Für die Verantwortlichen der Naturwacht Rühstedt war die erste Entdeckung im November keine so eine riesige Überraschung. Allerdings kommen derartige Sichtungen der Nordsee-Bewohner so weit südlich in Süßwassergefilden auch nicht allzu häufig vor. Das letzte Mal nördlich der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt in den 1980er und 1990er Jahren.

Die Ursache für die ungewöhnliche Reiselust der Tiere ist unbekannt. Aber schlecht scheint es dem Seehund als Flusshund nicht zu gehen. In der Elbe tummeln sich wieder genug Fische, die sich das zugereiste Nordlicht schmecken lässt, dessen Reviere sich sonst bei Cuxhaven oder Hamburg befinden. Störchen, die im Herbst den Abflug verpassen, dürfte es zu dieser Jahreszeit schlechter gehen.

In der unteren Naturschutzbehörde sind die Sichtungen bekannt, aber kein Thema, um in irgend einer Art amtlich aktiv zu werden. Im Landratsamt Stendal gehen die Fachleute davon aus, dass sich der Seehund wieder in Richtung Nordsee bewegen wird, wenn kältere Tage hereinbrechen.