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Online-Handel Trümper fordert neue Konzepte für Innenstädte

Internet-Handel bedroht Geschäfte in Innenstädten. Magdeburgs Oberbürgermeister fordert mehr Kultur, um Menschen in Zentren zu locken.

30.03.2017, 08:32

Magdeburg/Rostock (dpa) l Städte müssen sich aus Sicht von Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (parteilos) mehr einfallen lassen, damit ihre Innenstädte trotz wachsendem Online-Handel nicht veröden. "Die spannende Frage ist, wie wir mit Innenstädten umgehen, in denen Handelseinrichtungen reihenweise zumachen", sagte der Chef von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt der Deutschen Presse-Agentur. Auf einer Konferenz in Rostock wollen rund 30 Bürger- und Oberbürgermeister ostdeutscher Städte über Möglichkeiten beraten, Innenstädte neu zu beleben.

Der Handel im Internet wachse nach wie vor rasant, sagte Trümper, der auch Präsident des Städte- und Gemeindebunds in Sachsen-Anhalt ist. Weil besonders junge Menschen online einkauften, sei in nächster Zeit eine weitere Zunahme wahrscheinlich. "Es ist klar, dass diese Umsätze anderswo fehlen." Trümper betonte: "Das ist ein gesamtdeutsches Thema, nicht nur ein ostdeutsches."

Der Oberbürgermeister der 240.000 Einwohner-Stadt nannte etwa Kultureinrichtungen und Veranstaltungen, um Menschen in die Innenstädte zu locken. "Wir müssen uns ein Konzept überlegen." In Magdeburg werde derzeit zusammen mit Händlern, Wirtschaftsvereinigungen und Verkehrsbetrieben ein solcher Plan erarbeitet. "Wir müssen herausfinden, was sich lohnt und wo es sich lohnt", sagte Trümper.

Schwierig sei vor allem die Finanzierung – Magdeburg sitzt auf einem Schuldenberg von rund 176 Millionen Euro. "Neue Kultureinrichtungen oder Kultur auf der Straße – die Frage ist immer, wie bezahlen wir das." Von dem Rostocker Treffen erhofft sich Magdeburgs OB weitere Anregungen. "Man lernt immer dazu, wenn man schaut, was die anderen für Ideen entwickelt haben."

Auch die Händler müssten sich Gedanken machen, wie sie sich der Konkurrenz im Internet entgegenstellen könnten. "Sie müssen sich umstellen und Ideen entwickeln." Einfach nur zuschauen, funktioniere nicht, sagte Trümper. "Das ist ein spannendes Thema, dass die Zukunft der Innenstädte dramatisch beeinflussen kann."

Reden wollen die Stadtoberhäupter in Rostock auch über die neuen Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern. "Wir werden genau aufpassen, welche Mittel der Bund an die Länder gibt und wie das an die Kommunen weitergereicht wird", sagte Trümper.