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Parteimitglied Trümper will in SPD eintreten

Der Oberbürgermeister von Magdeburg hat einen Aufnahmeantrag gestellt, um wieder Mitglied der SPD werden zu können.

Von Michael Bock 09.06.2017, 13:18

Magdeburg l Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (61) will wieder in die SPD eintreten. Er habe bei seinem Ortsverein Magdeburg-West einen Aufnahmeantrag gestellt, sagte der SPD-Landesvorsitzende Burkhard Lischka am Freitag der Volksstimme. Der Ortsverein will am 22. Juni über den Antrag entscheiden.

Trümper war im Oktober 2015 nach 25-jähriger Parteimitgliedschaft aus der SPD ausgetreten. Auslöser war ein parteiinterner Streit um die Flüchtlingspolitik der SPD. Trümper hatte die Flüchtlingspolitik der damaligen SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde als realitätsfern bezeichnet. Der Oberbürgermeister hatte erklärt, sich von Budde nicht den Mund verbieten zu lassen. Budde bezeichnete Trümpers Schritt seinerzeit als „große menschliche Enttäuschung". Die Entscheidung Trümpers hatte bundesweit für großes Aufsehen gesorgt und Budde im Landtagswahlkampf arg geschwächt.  

„Ich freue mich über Lutz Trümpers Wunsch, wieder in die SPD zurückkehren zu wollen, sagte Lischka am Freitag. Lischka hatte sich in den zurückliegenden Monaten persönlich um den Wiedereintritt Trümpers bemüht. "Lutz Trümper ist einer der profiliertesten und erfolgreichsten Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt", betonte Lischka. Trümper ist seit 2001 Oberbürgermeister in Magdeburg. Er war zuletzt im März 2015 mit 69,2 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Der geplante Wiedereintritt sei ein starkes Zeichen für die SPD in Sachsen-Anhalt und die Demokratie insgesamt, sagte Lischka. Demokratie könne nur funktionieren, wenn man sich auch engagiere.

Der Magdeburger SPD-Vorsitzende Falko Grube verwies darauf, dass es auch in den vergangenen eineinhalb Jahren eine konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat gegeben habe. „Wenn das mit dem parteilosen Oberbürgermeister gut geklappt hat, kann das mit einem SPD-Oberbürgermeister nur noch besser werden."

Trümper hatte direkt nach seinem Austritt erklärt, dass er im Herzen Sozialdemokrat bleibe. Er habe bereits seit langem über einen Wiedereintritt nachgedacht, sagte er am Freitag der Volksstimme. Nach dem Schulz-Hype stehe die SPD jetzt in den Medien nicht mehr so gut da. "Das ist der richtige Zeitpunkt, um wieder mitzumachen." Trümper sagte, er werde weiter seine Meinung vertreten, auch in der Flüchtlingspolitik. "In der SPD muss Meinungsvielfalt möglich sein", sagte er. Er hob hervor, dass die SPD auch nach seinem Austritt "nicht nachgetreten hat".