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Platsch! Chinesische Rampensau taucht ab

Von Andreas Stein 17.11.2012, 02:14

Peking l Was für Menschen gut ist, kann für Schweine nicht schlecht sein, dachte sich wohl ein Schweinezüchter aus dem Dorf Guanshan in der südchinesischen Provinz Hunan: Er lässt einmal täglich die Sau raus und animiert seine Tiere mit einem Besen, von einem Sprungturm in den Dorfteich zu hüpfen, berichtete die Zeitung "Xiaoxiang Morning Post" am Donnerstag. Dort planschen die Schweine ausgelassen, bevor es zurück in den direkt am Teich gelegenen Stall geht. Der Sprung von der Rampe stärke das Immunsystem der Tiere, mache sie hungriger und ihr Fleisch geschmackvoller, sagte Landwirt Huang Demin.

Von so einem fernöstlichen Badeparadies können die meisten deutschen Schweine freilich nur träumen. Besser geht es da wenigstens den Wagyu-Rindern, einer japanischen Rasse, die seit 2006 in der Bundesrepublik heimisch ist. Die Tiere werden laut Züchterverband täglich zwei bis drei Stunden zu klassischer Musik massiert und dabei mit Reiswein besprüht. Dazu erhalten sie ein besonderes Kraftfutter, dessen Rezept von den Züchtern streng gehütet wird - eine Hauptzutat soll jedoch Bier sein. Das Rindfleisch ist durch die Sonderbehandlung von einer feinen Fettmarmorierung durchzogen und wird ausgesprochen saftig, zart und würzig - wie das des berühmten japanischen Kobe-Rindes, das auch zur Wagyu-Rasse gehört.

Doch irgendwann geht auch das schönste Wellness-Programm zu Ende: Wasserschwein und Streichelrind landen als hochpreisige Delikatesse in Kochtopf oder Pfanne - wobei Bauer Huang das Fleisch dreimal teurer verkaufen kann als das gewöhnlicher Schweine. Schöner Nebeneffekt: Sein selbstgebauter Sprungturm ist mittlerweile zur Touristenattraktion geworden.