Poggenburg: Streit in AfD-Fraktion hinderlich im Wahlkampf
Magdeburg (dpa/sa) - Aus Sicht von AfD-Fraktionschef André Poggenburg schaden die aktuellen Querelen in den eigenen Reihen der Partei im anlaufenden Bundestagswahlkampf. Die ganze Angelegenheit sei wenig förderlich, sagte der 42-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. In der Fraktion herrscht Unruhe, weil ein Mitglied interne Dokumente und Informationen veröffentlichte. Für kommenden Freitag ist eine Sondersitzung dazu angesetzt. Es steht auch der Ausschluss eines oder mehrerer Fraktionsmitglieder im Raum, wie Poggenburg sagte.
"Ich habe immer darum gekämpft, dass die Fraktion erhalten bleibt." Wenn es jedoch Stimmen gebe, die sagten, dass sie mit einem oder mehreren Mitgliedern nicht mehr vertrauensvoll zusammenarbeiten könnten, dann müssten auch Ausschlüsse diskutiert werden. "Wir werden sehen, inwieweit wir jemandem das Verraten von Parteiinterna nachweisen können", sagte Poggenburg. Deswegen werde er vorab keine Namen nennen.
Der frühere Parlamentarische Geschäftsführer, Daniel Roi, sagte, es gehe darum, ihn auszuschließen. Er werde aber die Fraktion nicht verlassen. Roi gilt als interner Kritiker von Poggenburg. Der Streit kochte schon einmal im Frühjahr hoch, als Roi im Namen fast aller AfD-Kreischefs eine stärkere Abgrenzung von rechtsextremen Bewegungen gefordert hatte.