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Polizei Anti-Terror-Einsatz in Wolmirstedt

Einen Anti-Terror-Einsatz wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung hat es in Wolmirstedt gegeben.

Von Bernd Kaufholz 13.12.2017, 12:12

Wolmirstedt l Als die Wolmirstedterin Monique Helmecke gestern Morgen aus einem Fenster ihrer Plattenbauwohnung schaut, kriegt sie einen gehörigen Schreck. Die junge Frau sieht, wie rund 20 Schwarzgekleidete und Vermummte in der Straße der Einheit den Nachbareingang umstellt haben.

„Alles war voller Polizei und auch ein Rettungswagen stand in der Nähe", sagt sie der Volksstimme. Später habe sie beobachtet, dass ein junger Mann, mit Handschellen gefesselt, abgeführt wurde. Außerdem seien Gegenstände aus der Wohnung getragen worden.

Ob es sich bei dem Festgenommenen um einen der drei Männer handelte, denen die Anti-Terror-Aktion gegolten hat, wollte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gestern nicht bestätigen.

Sprecherin Frauke Köhler teilte lediglich mit, dass der Einsatz der Sicherheitskräfte in drei Bundesländern zwei Syrern und einem Iraker gegolten habe. Sie sollen zwischen August und Dezember 2013 in Syrien einer Kampfeinheit angehört haben, die die islamistische Al-Nusra-Front unterstützt hatte. Bei dieser radikalen Vereinigung handelt es sich um einen Ableger des Terrornetzwerkes Al Qaida. „Bei dem Einsatz wurden Kommunikationsmittel und Computer beschlagnahmt", so Köhler. Ob die Beschuldigten als Flüchtlinge in Deutschland eingereist sind, dazu wollte sich die Bundesanwaltschaft nicht äußern.

Nach Volksstimme-Informationen soll der in Wolmirstedt Festgenommene mit Frau und Kind seit etwa vier Monaten in der Plattenbausiedlung gewohnt haben. Es sei allgemein bekannt, dass die Familie aus Syrien gekommen war. Die Ausländer galten als freundlich und unauffällig.