1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt fördert Dorf-Treffpunkte

Projekte Sachsen-Anhalt fördert Dorf-Treffpunkte

Insgesamt sieben Dörfer in Sachsen-Anhalt werden vom Land finanziell gefördert. Es geht um den Aufbau eines zentralen Dorftreffpunktes.

21.06.2019, 08:26

Magdeburg (dpa) l Sieben Dörfer können mit Landeshilfe einen zentralen Dorftreffpunkt mit Einkaufsmöglichkeit starten oder ausbauen. Die Kommunen haben sich erfolgreich mit Projekten bei einem neuen Förderprogramm beworben, wie das Umweltministerium mitteilte. So sollen drei bestehende Angebote in Lindenberg (Kreis Stendal), in Deersheim (Kreis Harz) und in Mosigkau bei Dessau-Roßlau ausgebaut werden.

In Edersleben (Mansfeld-Südharz), Neulingen und Pretzier in der Altmark sowie Schleberoda (Burgenlandkreis) wollen Initiativen mit dem Fördergeld Studien finanzieren, die die Möglichkeiten und Voraussetzungen für eines neuen Dorfgemeinschaftsladens prüfen.

Die große Resonanz auf das erstmals ausgeschriebene Förderprogramm ist aus Sicht von Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) erfreulich. Viele Menschen engagierten sich in ihren Vereinen vor Ort und kämpften um den Erhalt der Infrastruktur. "Wir brauchen Dorfgemeinschaftsläden, in denen eingekauft, geredet, gespielt wird und in denen man sich einfach treffen und informieren kann."

Als ein Vorzeigeprojekt gilt die Bürger-Genossenschaft Deersheim im Harz. Dort bauten die Bewohner eine alte Scheune zu einem Dorfladen mit Nähstube und Café um – auch dank eines dicken Förderzuschusses vom Bund. Jetzt bekommen die Deersheimer auch Landesgeld, um ihr Projekt auszubauen. Sie wollen eine Lernküche einrichten, in der Jung und Alt gemeinsam kochen und voneinander lernen, wie der Aufsichtsratschef der Bürgergenossenschaft, Wolfgang Englert, sagte.

Für das Förderprogramm stehen in diesem Jahr insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Ziel ist es, im ländlichen Raum neue Treffpunkte zu schaffen, in denen die Dorfbewohner ehrenamtlich mitarbeiten. In Zeiten, in denen Dörfer schrumpfen, dort Kneipen, Bankfilialen und Bushaltestellen verschwinden, sollen so neue Angebote in die Orte gebracht und die Bewohner zusammengebracht werden.

Aus 13 Bewerbungen wählte eine Jury die sieben Gewinner aus. Im kommenden Jahr soll der Fördertopf laut Ministerium deutlich aufgestockt werden, um weitere Ideen zu unterstützen.