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Prozess Amphetamine aus der eigenen Drogenküche

Vor dem Magdeburger Landgericht hat am Mittwoch der Prozess gegen drei mutmaßliche Drogenhändler begonnen.

Von Matthias Fricke 09.04.2020, 01:01

Magdeburg l Drei Männer im Alter zwischen 23 und 42 Jahren müssen sich seit Mittwoch am Magdeburger Landgericht wegen Drogenhandels im großen Stil verantworten. Insgesamt soll es um zehn bis zwölf Kilogramm Marihuana und rund fünf Kilogramm eines Am­phetamin-Gemisches gehen. Einen Teil der synthetischen Drogen haben die Männer in der Küche eines Einfamilienhauses sogar selbst hergestellt, wirft ihnen der Staatsanwalt vor.

Die Angeklagten schweigen dazu. Sie wollen sich erst später zu den Vorwürfen äußern.

Aufgeflogen war das Trio bei Ermittlungen gegen einen gesondert verfolgten Drogendealer aus Halle. Die Polizisten beobachteten die Angeklagten über mehrere Tage und schlugen in einem überraschenden Moment im Magdeburger Stadtteil Neustädter Feld zu.

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei stürmte am 1. November das Haus sowie eine Garage.

Zuvor hatten die Ermittler in der verdeckten Aktion die Männer dabei beobachtet, wie sie sich größere Mengen Equipment wie Eimer und Kanister sowie Chemikalien besorgten und mit einem Mercedes der S-Klasse zum Haus brachten. Dort sollen die Angeklagten das Rauschgift in einer Küchen­zeile aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt und jeweils in Ein-Kilo-Kunststoffbeuteln verpackt haben. Diese wiederum bewahrten sie im Kühlschrank auf.

Dort fanden die Beamten bei der Durchsuchung auch Drogen und die nötigen Zusätze. Die von dem 42-Jährigen angemietete Garage diente laut Staatsanwaltschaft ebenfalls als Lager für Drogen und Rohstoffe. Bei der Sicherung ihrer „Ware“ gingen die mutmaßlichen Dealer sehr sorgfältig vor, sie schlossen das Garagentor mit vier zusätzlichen Schlössern ab.

Vorerst sind vier weitere Prozesstermine bis zum Sommer angesetzt.