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Prozess Kampf um Schutzgeld oder Drogen?

Gleich zweimal ist eine Shisha-Bar in Magdeburg Ziel von bewaffneten Überfällen geworden. War es Schutzgeld­erpressung?

Von Matthias Fricke 07.03.2020, 00:01

Magdeburg l Jeder Zuschauer wird am Eingang durchleuchtet und abgetastet. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen kommen nicht von ungefähr: Es geht um zwei Überfälle auf eine Shisha-Bar im Magdeburger Stadtzentrum am Hasselbachplatz im August vergangenen Jahres.

Die Staatsanwaltschaft ging zunächst zwar von Schutzgeld­erpressung aus. Doch die Beweise dafür reichten nicht aus, um diese Straftat neben der gefährlichen Körperverletzung in Tateinheit mit gemeinschaftlich begangener Sachbeschädigung mit anklagen zu können. Als Motiv könnte auch ein Racheakt oder ein rivalisierender Kampf um den „Drogen-Markt“ in dem beliebten Kneipenviertel infrage kommen. Auch dies gilt nicht als unwahrscheinlich, da die Shisha-Bar zeitweise auch im Zusammenhang mit dem in einem anderen Prozess angeklagten sogenannten Paten von Magdeburg vor dessen Festnahme gestanden haben soll. Der Libanese wird zurzeit mit schwer bewaffneten Polizisten zu den Prozesstagen begleitet. Im April wird bei ihm mit einem Urteil gerechnet. Er ist wegen bewaffneten Drogenhandels angeklagt.

Auf der Anklagebank sitzen nun drei Brüder aus Tschetschenien, die sich aktuell in Untersuchungshaft befinden. Ein weiterer Angeklagter aus Inguschetien befindet  sich auf freiem Fuß. Alle haben einen russischen Pass. Die jungen Männer schweigen zum Prozess­auftakt vor der Jugendstrafkammer. Zwei der Angeklagten waren zur Tatzeit noch Heranwachsende.

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