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Prozess Versuchter Polizistenmord vor Gericht

Nach dem versuchten Mord an einem Polizisten im Landkreis Harz wird der Fall nun in Magdeburg verhandelt.

16.06.2020, 09:24

Benzingerode/Magdeburg (vs/tn) l Nach einem versuchten Tötungsdelikt an einem Polizisten im Landkreis Harz, soll der Fall nun vorm Magdeburger Landgericht verhandelt werden. Zuvor war der Fall vor dem Amtsgericht Wernigerode verhandelt worden. Da dieses aber nicht über Mord urteilen darf, wurde die Verhandlung nach Prozessbeginn am 20. Mai 2020 an das Landgericht überwiesen.

In der Nacht zum 11. November 2019 soll der Angeklagte mehrere Straftaten begangen haben. So soll er zunächst in einen Baumarkt eingebrochen und erfolglos nach Diebesgut gesucht haben. Als der 33-Jährige flüchten wollte, setzte sich eine Funkstreifenwagenbesatzung vor den Wagen des Tatverdächtigen um diesen an der Flucht zu hindern. Um seine Flucht zu erzwingen rammte er mehrmals Streifenwagen der Polizei. Als dieses Unterfangen misslang, flüchtete er weiter zu Fuß.

Nach einem Warnschuss durch eine Polizistin, legte sich der Tatverdächtige zunächst auf den Boden. "Als ein Polizist ihm dann die Handschellen anlegen wollte, soll der Angeklagte versucht haben, nach seiner in der Jacke befindlichen echten und geladenen Pistole zu greifen, die er die ganze Zeit bei sich gehabt haben soll", erklärt Landgerichtssprecher Christian Löffler. Der Angeklagte habe den Polizisten dann massiv angegriffen und versucht ihn mit einem Kampfsportwürgegriff zu würgen. „Insgesamt vier Beamte waren nötig, um den Angeklagten zu überwältigen", so Löffler weiter.

Der 33-Jährige soll zielgerichtet versucht haben, den Polizisten zu töten. "Als Mordmerkmal könnte hier die Verdeckung einer anderen Straftat in Betracht kommen." Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Vor dem Amtsgericht hat sich der Angeklagte eingelassen, nur deswegen nach seiner Pistole gegriffen zu haben, um sich dieser zu entledigen. Der Prozess startet am 18. Juni 2020. Angesetzt sind mindestens zwei Verhandlungstage.