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Gesundheit 60 Prozent der Sachsen-Anhalter vollständig geimpft

Um auch nach dem Ende der Impfzentren noch Menschen außerhalb der Ballungsräume zu erreichen, sollen weiter mobile Impfteams unterwegs sein. Sachsen-Anhalt hängt bei den Corona-Impfungen derzeit zurück - die Regierung hatte sich das im Frühjahr noch anders vorgestellt.

Von dpa Aktualisiert: 22.09.2021, 21:13
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau.
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau. Jörg Carstensen/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Die Corona-Impfkampagne in Sachsen-Anhalt hinkt weiter dem Bundesdurchschnitt hinterher. Am Dienstag überschritt der Anteil der vollständig Geimpften zwar die 60-Prozent-Marke - andernorts haben den vollen Impfschutz aber schon deutlich mehr Menschen. So waren im Nachbarland Niedersachsen laut Robert Koch-Institut (RKI) schon 65,3 Prozent der Menschen vollständig geimpft, in Schleswig-Holstein waren es sogar 67,9 Prozent.

Niedriger als in Sachsen-Anhalt ist die Impfquote bislang nur in Sachsen mit 53,9 Prozent, in Brandenburg (57,2 Prozent) und in Thüringen (57,8 Prozent). Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte im Frühling gesagt, die Impfbereitschaft werde im Osten Deutschlands deutlich über der im Westen liegen. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) räumte am Dienstag ein, dass die ganze Landesregierung davon ausgegangen sei.

„Wir haben uns von dieser Einschätzung noch im Frühjahr tragen lassen, weil bislang in den östlichen Bundesländern die Impfbereitschaft hinsichtlich anderer Impfstoffe immer sehr hoch war“, sagte die Ministerin. Gegen die Masern-Impfung habe es in Sachsen-Anhalt etwa nie Probleme mit Eltern gegeben, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollten. „Von daher sind wir davon ausgegangen, dass es bei der Corona-Schutzimpfung genauso läuft“, sagte Grimm-Benne. „Wir haben feststellen müssen: Es ist nicht so.“

Es sei daher wichtig, auch weiterhin mit niedrigschwelligen Impfangeboten für die Immunisierung zu werben. Das habe zuletzt in Supermärkten oder auf Volksfesten gut funktioniert. Mit dem Ende der 14 Impfzentren im Land fällt im kommenden Monat ein Großteil der bisherigen Impfinfrastruktur weg. Die mobilen Impfteams, die von dort aus ins Land ausgeschwärmt sind, um etwa in Pflegeeinrichtungen zu impfen, soll es aber weiterhin geben, kündigte Grimm-Benne an. In jedem Landkreis sollen demnach auch nach September noch mindestens zwei Teams unterwegs sein. Die Kosten trägt das Land, die Kassenärztliche Vereinigung stellt die Ärzte dazu bereit.

Die mobilen Teams sollen vor allem in Gegenden mit geringer Abdeckung von Arztpraxen eingesetzt werden. Die niedergelassenen Ärzte sind mit dem Ende der Impfzentren hauptsächlich für die Impfungen zuständig. Um die bislang in Sachsen-Anhalt recht geringe Impfquote möglichst schnell zu steigern, sollen künftig auch Krankenhäuser Patienten impfen dürfen, bisher war das nur beim eigenen Personal erlaubt.