1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Lückenhafter Ausbau in Sachsen-Anhalt

Radwegenetz Lückenhafter Ausbau in Sachsen-Anhalt

Wunsch und Realität liegen beim Ausbau des Radwegenetzes in Sachsen-Anhalt noch weit auseinander.

24.04.2016, 09:56

Magdeburg (dpa/tw) l Sachsen-Anhalt ist aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs beim Ausbau des Radwegenetzes noch ein Entwicklungsland. "Zum Beispiel wurde der Elbe-Radweg zum wiederholten Male zum beliebtesten Fernradweg Deutschlands gewählt, leider schneidet dabei aber der sachsen-anhaltische Abschnitt nicht immer sehr gut ab", sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes, Christoph Deike.


Große Hoffnung setzt der Verband in die im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen vereinbarte Stelle eines sogenannten Radverkehrskoordinators. "Wenn einer das nicht nur nebenbei macht, sondern als Vollzeitstelle, kann das für den Radverkehr im Land nur positiv sein", meinte Deike.

Die neue Landesregierung habe im Koalitionsvertrag keine konkreten neuen Radwege verankert. "Regional werden immer wieder neue Routen auch auf teilweise bestehenden Radwege ausgewiesen", sagte Deike. Grundsätzlich ist es laut Verband in dünn besiedelten und ländlich geprägten Regionen schwer, Radwege zu etablieren. "Fehlende Übernachtungs- oder Verpflegungsmöglichkeiten spielen dort eine Rolle." Zudem machten schlechter Untergrund, Routen über Landesstraßen oder auch eine schlechte Ausschilderung Strecken unattraktiv.

Dem Fahrradclub zufolge beträgt der Anteil der im Land mit Radverkehrsanlagen ausgestatteten Bundesstraßen rund 25,6 Prozent. Im Landesradverkehrsplan sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums 17 überregionale touristische Radwege ausgewiesen. Derzeit ist ein neuer überregionaler Elbe-Havel-Kanal-Radweg im Genehmigungsverfahren. Eine Entscheidung hierzu wird im laufenden Quartal erwartet, hieß es.