IHK Magdeburg vergibt Preise für Forschungsarbeiten an Universität und Hochschulen Ausgezeichnet: Marketing auf türkisch
Marketing auf türkisch, das Management von Datenbanksystemen und die Optimierung der Kameraüberwachung - Arbeiten zu solchen Themen hat die IHK Magdeburg gestern mit Forschungspreisen ausgezeichnet.
Magdeburg (ko) l Ob Personal- oder Ersatzteilmanagement, Buchhaltung oder Kundenanalyse - ohne Datenbanken würde in der modernen Industrie heute vieles nicht rund laufen. Doch für die verschiedenen Anwendungen sind im Laufe der Zeit unterschiedlichste Systeme entwickelt worden. Andreas Lübcke (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) stellt in seiner Doktorarbeit eine hybride Lösung vor, die die Vereinbarkeit verschiedener Anwendungsszenarien in einem Datenbanksystem zeigt. Dabei wurden Teildisziplinen der Informatik mit der Statistik verknüpft.
Auf ihrer letzten Vollversammlung des Jahres hat die IHK Magdeburg gestern Lübckes Dissertation "Automated Query interface for hybrid relational Architectures" sowie zwei Bachelorarbeiten der Hochschulen im Kammerbezirk ausgezeichnet.
Einen der mit jeweils 1500 Euro dotierten Preise bekam Carola Winges (Hochschule Harz). Sie hat einen "Leitfaden zur erfolgreichen Umsetzung von Ethnomarketing in Deutschland am Beispiel der Deutschtürken" entwickelt. Bestätigung fand sie in einem Werbespot von VW: Volkswagen spricht türkisch. Lebensstil und Kultur wurden gründlich recherchiert und die Werbebotschaft humorvoll und die Emotionen ansprechend in einer Geschichte verpackt.
Ethnomarketing wird für viele Unternehmen an Bedeutung zunehmen, ist sich Winges sicher. Denn während die deutsche Bevölkerung schrumpft, steigt die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund. Mit ihrer hohen Kaufkraft und Markenaffinität berge gerade die Zielgruppe der Deutschtürken großes Poten-zial für deutsche Unternehmen, erklärte Winges.
Sebastian Scheller (Hochschule Magdeburg-Stendal) hat sich in seiner Bachelorarbeit der Optimierung von Überwachungskamerasystemen gewidmet. Aktuelle Netzwerk-Überwachungskameras mit Megapixel-Bildsensoren übertragen Videostreams mit hohen Bitraten. Angesichts der riesigen anfallenden Datenmengen, die dann auch wiederum ausgewertet werden müssen und zur optimalen Ausnutzung der Speicherkapazitäten sollen deshalb nur relevante Videosequenzen aufgezeichnet werden.
Die von der Bewegungs- erkennung erfassten Silhouetten sich bewegender Objekte werden hervorgehoben, um dem Benutzer der Auswertungs-Software Orientierungshilfe zu bieten. Mit dem Thema " Entwicklung eines Software-Moduls zur simultanen Bewegungserkennung in Bild-Datenströmen von mehreren Überwachungskameras" hat Scheller im Wettbewerb um einen IHK-Forschungspreis ins Schwarze getroffen.
Die Kammer schreibt den Preis seit 2002 jährlich aus. Im Fokus stehen anwendungsorientierte Arbeiten, die einen Beitrag zur Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft leisten.