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Es geht um Chemie Leuna soll von "Großforschungsinstitut" in Mitteldeutschland profitieren

In Sachsen und Sachsen-Anhalt entstehen in den kommenden Jahren zwei mit Milliarden geförderte große Forschungsinstitute. Neben drei Standorten in Sachsen soll auch Leuna als Standort von den Forschungszentren profitieren.

Aktualisiert: 29.09.2022, 14:54
Die Raffinerie in Leuna im Saalekreis. Die Stadt erhält nun den Zuschlag für einneues Chemie-Forschungszentrum.  
Die Raffinerie in Leuna im Saalekreis. Die Stadt erhält nun den Zuschlag für einneues Chemie-Forschungszentrum.   Foto: Hendrik Schmidt/dpa/Archivbild

Berlin/dpa - In Sachsen und Sachsen-Anhalt entstehen in den kommenden Jahren zwei mit Milliarden geförderte große Forschungsinstitute. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU) gaben am Donnerstag in Berlin Einzelheiten bekannt.

So soll im sächsischen Teil der Lausitz ein «Deutsches Forschungszentrum für Astrophysik (DZA)» gebaut werden und im mitteldeutschen Braunkohlerevier ein «Center for the Transformation of Chemistry (CTC)».

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Als mögliche Standorte für die verschiedenen Teile der Einrichtungen wurden Görlitz, die Umgebung von Bautzen und Delitzsch in Sachsen genannt. Haseloff betonte aber, dass es auch Verbindungen zu den Chemie-Standorten in Sachsen-Anhalt geben werde, also vor allem nach Leuna.

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Beide Konzepte setzten sich in einem Ideenwettbewerb in der Schlussrunde gegen vier weitere Bewerber durch. Die zwei geplanten «Forschungstanker», wie sie Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) bezeichnet hatte, sind Teil eines Aufbauprogramms im Zuge des beschlossenen Ausstiegs aus der Stromgewinnung durch Kohleverbrennung bis 2038. Um die Wirtschaft in den Kohleregionen zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen hatten Bund und Länder milliardenschwere Fördermaßnahmen vereinbart.

«Die beiden Großforschungszentren werden in der sächsischen Lausitz und dem mitteldeutschen Revier ein unverwechselbares wissenschaftliches Profil entstehen lassen, aber sie werden auch für die Region so wichtige Arbeitsplätze schaffen», sagte Stark-Watzinger. Allein der Bund werde bis 2038 jedes der beiden Zentren mit mehr als 1,1 Milliarden Euro finanzieren.

Beim DZA sollen unter anderem Datenströme verschiedener astronomischer Observatorien weltweit in Sachsen zusammenlaufen und neue Halbleiter-Sensoren und Silizium-Optiken für Observatorien entwickelt werden. Ziel des CTC soll es sein, eine Kreislaufwirtschaft und «nachhaltige» Chemie zu ermöglichen, die auf nachwachsenden Rohstoffen oder recycelten Materialien aufbaut.