Nutzfahrzeuggeschäft enger zusammengeführt / Martin Winterkorn: Langfristige Sicherung für den Standort Nun doch Hannover: VW startet Amarok-Produktion
Hannover (dpa) l Nach jahrelanger Standortdebatte lässt Volkswagen seinen Pick-up Amarok in wenigen Wochen erstmals in Hannover vom Band rollen. Der bullige Pritschenwagen wird bisher im argentinischen Pacheco gebaut. Von Hannover aus sollen nun zusätzlich die Märkte in Europa und Afrika beliefert werden. Die reguläre Fertigung des Modells läuft voraussichtlich Ende Juni an.
"Das ist auch eine langfristige Sicherung für den Standort", sagte VW-Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn. "Wir sind überrascht worden, wie erfolgreich der Amarok ist, und haben hier mehr als 200 Millionen Euro investiert." Die Kapazitäten in Pacheco hätten zuletzt nicht mehr ausgereicht.
Der Amarok kam Anfang 2010 auf den Markt - relativ spät im Vergleich zu ähnlichen Modellen von Konkurrenten wie Toyota. 2011 konnten die Verkäufe in aller Welt auf mehr als 66 000 Stück verdreifacht werden.
Volkswagen plant, jährlich 40 000 Amarok in Hannover zu bauen. Zielgruppe seien vor allem Landwirte, Förster und Jäger, aber auch Privatnutzer, sagte Winterkorn. Mehr als 1000 Beschäftigte sind in der Produktion des robusten Wagens im Einsatz.
Das gesamte Nutzfahrzeuggeschäft des größten europäischen Autokonzerns, zu dem auch Scania und MAN gehören, werde noch enger zusammengeführt, kündigte der VW-Chef an. "Wir lassen jede Marke - wie im Pkw-Bereich - eigenständig. Aber eine Zusammenarbeit im Nutzfahrzeugbereich wird es geben." Der Betriebsratschef bei den Hannoveranern, Thomas Zwiebler, betonte, dass die Kollegen aus Schweden und Bayern sich vor allem auf den Bau schwerer Lastwagen konzentrieren. Die Marke VW-Nutzfahrzeuge habe dagegen besonders Erfahrung bei Transportern, Lieferwagen und Pick-ups.