Rudolf Weiß macht die Kinder zu echten Beifahrern am Fahrrad
Magdeburg (ri) l Wie befördern Eltern ihre Kinder, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind? Diese Fragestellung hat Rudolf Weiß bewegt, als er seine Bachelor-Arbeit vorbereitete. Zentrale Punkte in den Überlegungen des Magdeburger Hochschulstudenten waren ein Mehr an Sicherheit und ein besserer Kontakt zwischen Fahrer und Kind. Das Ergebnis seiner Arbeit war der schwenkende Fahrradbeiwagen.
Die Anbindung nach dem Pendelprinzip ermöglicht es, Kurven mit Neigung zu befahren. Die Konstruktion lässt sich unkompliziert an die gängigen Fahrradrahmen an- und abkoppeln. Das Konzept Beiwagen bringt durch seinen Aufbau das Kind auf die vom Hauptverkehr abgeschirmte Seite. Es ermöglicht dem kleinen Mitfahrer eine gute Rundumsicht.
Und nicht zuletzt: Es vermittelt ihm ein Gefühl der Geborgenheit, da der Blickkontakt zum Fahrer des Fahrrads gewährleistet ist.
Für das Industrial Design-Studium kam Rudolf Weiß, der ursprünglich aus der Nähe von Passau stammt, nach Magdeburg. Der 29-Jährige schloss im vergangenen Jahr sein Studium mit dem Bachelor ab und ist nun nach Erhalt des De-signpreises auf der Suche nach einem Hersteller, der seinen Beiwagen produziert.
Am 27. Oktober erhielt er für seine Arbeit den MDR-Designpreis und setzte sich gegen fünf andere Teilnehmer von Hochschulen aus Mitteldeutschland im Wettbewerb durch. Der Designpreis, der seit 2009 ausgelobt wird, stand in diesem Jahr unter dem Motto "Mobilität".
Zurzeit gängige Systeme, mit denen Erwachsene ihre Kinder auf dem Fahrrad mitnehmen können, basieren heute zumeist auf Fahrradanhängern, die an das Fahrrad angekuppelt werden, oder auf Sitzen, die hinter dem Sattel über dem Gepäckträger befestigt werden.