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Rückblick Kuriositäten aus den Fundbüros 2018

Neben Mützen und Handys sammelten sich 2018 noch ganz andere Kuriositäten in Sachsen-Anhalts Fundbüros an.

16.12.2018, 23:01

Halle (dpa) l Handschellen, ein Hochzeitskleid und eine Penispumpe - die Räume der Fundbüros in Sachsen-Anhalt sind Sammelsurien der Kuriositäten. In den Hinterkammern von Rathäusern und Verkehrsbetrieben lagern nicht nur Mützen, Portmonees und Handschuhe. Auch ungewöhnliche Fundstücke fristen dort ihr Dasein, bis sich ein Besitzer zu erkennen gibt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In einem Fall drehte sich die Suche sogar um einen Leichnam.

Die Deutsche Bahn hat mehrere Fundstellen in Sachsen-Anhalt. Im südlichen Teil des Landes wurden in diesem Jahr hauptsächlich EC-Karten, Koffer und Rucksäcke abgegeben, wie eine Mitarbeiterin in Halle sagte. Der Fundsachenbearbeiterin sind in den vergangenen Monaten aber auch sonderbare Gegenstände begegnet. Eine gebrauchte Penispumpe mit Flasche sei mit Abstand der merkwürdigste Fund des Jahres gewesen, so die Angestellte.

Der Besitzer meldete sich bislang nicht. Die abgegebenen Dinge, die nicht abgeholt werden, werden nach einiger Zeit zur Zentrale nach Wuppertal geschickt, wie die Fundsachenbearbeiterin weiter erklärte. Gegen eine Verwaltungsgebühr könnten die Suchenden sie wiederbekommen. Größere Gegenstände wie Fahrräder würden regelmäßig versteigert, hieß es. Die nächste Auktion in Halle sei für April 2019 geplant.

Auch in der Fundsammlung der Stadt Stendal lagerte bereits die ein oder andere Kuriosität. Neben den üblichen Dingen wie Mütze und Portmonee wurden in diesem Jahr auch ein Saxofon und Handschellen abgegeben. Die Handschellen fand übrigens die Polizei und brachte sie ins Fundbüro. Bislang habe sich kein Suchender zu erkennen gegeben. "Und nein, es war kein Plüsch dran", sagte ein Stadtsprecher.

Anfang Dezember kam eine noch außergewöhnlichere Anfrage in Stendal an: Eine Frau machte sich Sorgen um ihren lange nicht gesehenen Nachbarn und wollte beim Ordnungsamt eine Auskunft zu dem Mann erfragen. Doch der Anruf der Frau landete versehentlich im Fundbüro. Dort fragte sie, ob ein Leichnam gefunden wurde. Später stellte sich heraus, dass der Nachbar tatsächlich verstorben war.

In Stendal gilt in der Regel: Gegenstände, die nach sechs Monaten nicht abgeholt werden, werden versteigert, hieß es. Ein Mal im Jahr kommen die Sachen zum traditionellen Rolandfest unter den Hammer.

Auch in Halles Fundbüro werden gefundene Sachen sechs Monate aufbewahrt. Danach würden sie an hilfsbedürftige Einrichtungen wie Kinderheime oder wohltätige Organisationen gehen, teilte die Stadt Halle mit. Fahrräder werden ebenfalls versteigert. In diesem Jahr wurden unter anderem ein Hochzeitskleid, eine Fernbedienung für einen echten Baukran, eine Posaune und ein Rollator abgegeben.

Ein Satz Winterreifen und ein Langhaarschneider zählten zu den ungewöhnlichsten Funden, die in Weißenfels in diesem Jahr das Fundbüro bestückten, wie eine Stadtsprecherin sagte. Aber auch ein Wanderrucksack mit Fahrradzubehör und eine Schleifmaschine landeten in der Kammer. Was am Ende nicht abgeholt werde, werde entsorgt oder dem Finder ausgehändigt, so die Sprecherin. "Letzteres ist natürlich bei Geld und Handy sehr beliebt."

Um Geld ging es auch in Magdeburg. Vor gut einem Jahr brachte eine Frau eine schwarze Tasche ins Fundbüro. "Sie konnte berichten, dass bereits mehrere Fahrzeuge über die Tasche gefahren sind und ein Fußgänger diese sogar beiseitetrat", sagte eine Stadtsprecherin. Das Kuriose: In der Tasche waren 3000 Euro. Niemand vermisste das Gepäckstück. Ein halbes Jahr später wurde der ehrlichen Finderin die Summe überwiesen.

Geld und Handys sammelten sich auch in Zeitz in diesem Jahr zuhauf. Im Bürgerbüro am Altmarkt wurden aber auch Fahrräder abgegeben, wie eine Stadtsprecherin sagte. Derzeit warteten knapp 50 gefundene Gegenstände auf ihren Besitzer.