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Runder Tisch Versorgung der Hebammen verbessern

Wie die Versorgung der Hebammen in Sachsen-Anhalt verbessert werden kann, haben Experten eines Runden Tisches unter die Lupe genommen.

10.11.2016, 17:40

Magdeburg (dpa) l Wie die Versorgung mit Hebammen und die Situation der Geburtshelferinnen selbst verbessert werden kann, nehmen Experten jetzt genauer unter die Lupe. Vertreter von Verbänden, Krankenkassen und Politik trafen sich am Donnerstag in Magdeburg erstmals zu einem Runden Tisch. "Drei Ziele stehen im Mittelpunkt: die natürliche Geburt stärken, den Bedarf decken und die Qualität sichern", sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Drei Arbeitsgruppen seien gebildet worden – das nächste Treffen des kompletten Runden Tisches sei für März 2017 geplant.

Der Runde Tisch war als Ziel in der Koalitionsvereinbarung von CDU, SPD und Grünen festgehalten worden. Für die Grünen im Landtag ist er laut Fraktionschefin Conny Lüddemann ein Herzensprojekt. Laut der Sozialministerin waren am Donnerstag 60 Beteiligte dabei. Der Runde Tisch wolle sich nicht nur um die Hebammen kümmern, sondern um das Thema natürliche Geburt und Familien. Beispielsweise solle es auch um die Unterstützung von Familien mit besonderen Problemlagen gehen, die Familienhebammen übernehmen.

Ein weiteres wichtiges Thema solle die Ausbildung von Hebammen sein. "Es interessieren sich immer weniger junge Frauen dafür, Hebamme zu werden", sagte Grimm-Benne. Viele seien verunsichert wegen der Berichte über gestiegene Versicherungsprämien und geringe Verdienste. Im Land gibt es rund 270 Hebammen.

Für die Vorsitzende des Landeshebammenverbandes, Petra Chluppka, steht das Bekenntnis zur natürlichen Geburt im Vordergrund. "Das Urvertrauen bei den Frauen muss wieder gestärkt werden." In den Kliniken stießen zwei Prinzipien aufeinander: Auf der einen Seite solle Geld verdient werden, auf der anderen solle so wenig wie möglich eingegriffen werden. Hausgeburten gebe es so gut wie gar nicht mehr, Geburtshäuser seien zwar gefragt, könnten die Nachfrage aber nicht befriedigen.

Laut dem Sozialministerium gab es im Jahr 2014 landesweit rund 270 Hebammen und Entbindungspfleger. Mehr als 80 Prozent seien fest angestellt.