Sachsen-Anhalt nimmt Patienten aus Frankreich und Italien
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt nimmt zehn schwerkranke Corona-Patienten aus Italien und Frankreich auf. Vier Patienten aus Italien sollten im Laufe des Tages im Klinikum Bergmannstrost Halle eintreffen, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Donnerstag in Magdeburg. Das französische Militär bringe außerdem ebenfalls noch am Donnerstag sechs Erkrankte aus Frankreich in die Uniklinik Magdeburg.
Sachsen-Anhalt sei in ganz Mitteleuropa am spätesten von der Pandemie erfasst worden, dadurch seien jetzt noch Kapazitäten in den Krankenhäusern frei, so der Regierungschef. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagte, das Land rechne damit, die Patienten für jeweils etwa 30 Tage zu betreuen. "Das können wir auch verantworten".
Deutlich wandte sich die Sozialdemokratin gegen Kritik an der Behandlung der mit Sars-CoV-2 infizierten Franzosen und Italiener. Nachdem die Landesregierung zu Beginn der Woche angekündigt hatte, die Aufnahme italienischer Patienten zu prüfen, habe es teils einen Shitstorm gegen den Plan gegeben. Niemandem werde durch die Italiener und Franzosen ein Bett weggenommen, sagte die Ministerin. "Eine gewisse Nächstenliebe und Fürsorge füreinander sollte man sich in diesen Zeiten ruhig erhalten", so Grimm-Benne.