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Sachsen-Anhalt Rekordausgaben für Landesgebäude

Das Land investiert so viel in Gebäude wie noch nie: Rund 202 Millionen Euro sollen 2021 in Finanzierung und Neubau von Immobilien fließen.

Von Matthias Fricke 01.01.2021, 20:45

Magdeburg l Bei der Sanierung und dem Neubau eigener Liegenschaften legt das Land eine Schippe zu. Zwar hat Sachsen-Anhalt in den vergangenen neun Jahren bereits weit mehr als eine Milliarde Euro in seine Landesimmobilien gesteckt, das Jahr 2021 wird dennoch eine Rekordsumme der letzten Jahre erreichen.

Das sagte Finanzstaatssekretär Rüdiger Malter der Volksstimme. Rund 202 Millionen Euro werden ausgegeben, 28 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr. Zu den insgesamt rund 700 Gebäuden im Grundvermögen des Landes gehören Gerichte, Polizeidienststellen, Ämter oder Verwaltungen. Folgende Großprojekte sind im Jahr 2021 in Arbeit:

  • Erweiterung der Polizeiin­spektion Magdeburg: Die einst als „schlechtestes Polizeirevier in Deutschland“ berüchtigte Inspektion wird bis 2026 in drei Abschnitten für rund 185 Millionen Euro saniert. Künftig sollen auf dem Gelände in der Sternstraße auch die Einheiten der Polizeiinspektion Zentrale Dienste untergebracht werden.
  • Neubau Herzzentrum in Magdeburg: Der Neubau soll eine Containerlösung ersetzen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 118 Millionen Euro. Fertigstellung soll 2026 sein.
  • Landeserstaufnahmeeinrichtung (LAE) für Asylbewerber in Stendal: Die ehemalige Grenztruppenkaserne wird für etwa 1000 Unterkunfts-Plätze hergerichtet. Der Bund ist Eigentümer des Geländes und trägt den Hauptteil der rund 36 Millionen Euro Gesamtkosten. Die Fertigstellung ist Anfang 2022 geplant.
  • Sanierungen von drei Einrichtungen an der Martin-Luther-Universität in Halle: Insgesamt werden auf dem Campus der Hochschule 71 Millionen Euro investiert. Die Gebäude der Geobotanik und der Chemie sollen 2022 fertig gebaut sein. Die Pharmazie ein Jahr später.
  • Neubau des Landesamtes für Geologie und Bergwesen in Halle: Der Neubau am Standort Fliederwegkaserne kostet rund 16 Millionen Euro und soll 2022 fertig sein. Das Amt war bisher an mehreren Standorten in Magdeburg, Staßfurt und Halle verteilt und soll in das viergeschossige Gebäude ziehen.
  • Amtsgericht Bitterfeld: Das Gericht ist noch auf drei Standorte verteilt und wird mit einem Neubau für 15 Millionen Euro bis 2025 zusammengeführt.
  • Neubau für die 4. Einsatzhundertschaft der Landesbereitschaftspolizei in Halle: Der für Januar geplante Baustart eines Modulbaus am Standort Fliederwegkaserne soll im Juli 2021 für 13 Millionen Euro fertig sein.
  • Sanierung des Ratke-Gebäudes in Köthen: Für 13 Millionen Euro wird das Gebäude auf dem Campus der Fachhochschule saniert und Anfang 2021 fertig sein.
  • Landesschule Pforta: Sie ist ein Internatsgymnasium zur Förderung Begabter wird bis 2023 denkmalgerecht für 12,8 Millionen Euro saniert. Baubeginn war bereits im Sommer 2018. Das Gebäude „Alte Mühle“ wird für 5,4 Millionen Euro saniert und bis 2021 fertig.
  • Neubau „Bekleidungs-Service-Center“ der Polizeiinspektion Magdeburg: Das Gebäude auf dem Gelände im Magdeburger Stadtteil Prester soll Ende 2021 fertig sein und kostet 13,7 Millionen Euro.

Nach Malters Angaben gehört neben der Erweiterung der Polizeiinspektion Magdeburg auch der geplante Bau des Groß-Gefängnisses am Standort „Frohe Zukunft“ in Halle mit rund 190 Millionen Euro zu den größten Vorhaben der nächsten Jahre. Das Projekt befindet sich aktuell in einer erneuten Bieterphase. Mit einem Baustart werde erst 2022 gerechnet.

Zusätzlich investiert im nächsten Jahr der Bund rund 64 Millionen Euro in Sachsen-Anhalt. Ein Großteil der Neubauten wird für das Militär genutzt. Einschränkungen oder Verzögerungen wegen der Corona-Pandemie habe es keine gegeben, so Malter.