Bewerber scheitern oft an schlechten Deutschkenntnissen Sachsen-Anhalt setzt auf ausländische Ärzte
Magdeburg. 786 ausländische Ärzte leben in Sachsen-Anhalt. Allein im Vorjahr ist ihre Zahl um 69 gestiegen. Der Großteil der Mediziner arbeitet in Krankenhäusern. Voraussetzung: Sie müssen verständlich Deutsch sprechen.
Am Diakoniekrankenhaus Seehausen (Altmark) kommen derzeit sieben von 19 Ärzten aus dem Ausland. "Wir stellen seit gut zehn Jahren ausländische Ärzte ein und sind sehr zufrieden mit ihnen", erklärt Krankenhaus-Sprecherin Diana Scholz. Die Neu-Altmärker sind aus Russland, Nigeria, Libanon, Bulgarien und der Slowakei.
Die medizinische Qualität von Bewerbern werde durch das Landesverwaltungsamt genau geprüft, sagt Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt. Die ausländischen Ärzte werden dringend gebraucht: Nach Heelemanns Angaben fehlen allein in den Krankenhäusern des Landes 300 Fachärzte.
Probleme bereiteten die oft mangelnden Deutschkenntnisse von interessierten Medizinern. "Der Anteil ausländischer Ärzte bei uns könnte höher sein, wenn es nicht die Sprachbarriere gäbe", erklärt Heelemann. Seehausen tut etwas gegen das Sprachproblem: "Zusätzlich zum B2-Deutsch-Zertifikat, welches jeder ausländische Arzt vorweisen muss, bieten wir unseren Ärzten zur Optimierung ihrer Sprachkenntnisse individuellen Deutschunterricht an," sagt Diana Scholz.
Am Magdeburger Uniklinikum liegt der Anteil ausländischer Mediziner an den knapp 600 Ärzten bei weniger als zehn Prozent, erklärt der Ärztliche Direktor Jan L. Hülsemann. Er betont zugleich die positiven Erfahrungen mit den ausländischen Kollegen.