1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Hochschulen fehlen Millionen

Sanierungsstau Hochschulen fehlen Millionen

Sachsen-Anhalt kommt bei der Sanierung der Hochschulen nicht mehr hinterher. Es fehlen mehrere Millionen Euro.

26.09.2015, 08:55

Halle/Magdeburg (dpa/tw). Dieser Tage beginnt das neue Semester. Doch an den Hochschulen ist bei weitem nicht alles paletti. Gebäude aus den 1960er Jahren warten auf ihre erste Sanierung, Dächer und Fenster sind undicht. Selbst mit einem Batzen Geld wären die Probleme nicht einfach zu lösen.

Zwar sei das Geld für den Bauunterhalt von 5,2 Millionen Euro im Jahr 2014 auf jeweils 10,3 Millionen Euro in diesem und im kommenden Jahr nahezu verdoppelt worden, teilte das Finanzministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Der von den Hochschulen rechnerisch ermittelte jährliche Bedarf liegt jedoch bei etwa 13,4 Millionen Euro." Dem Sanierungsstau werde zwar mit großen Baumaßnahmen begegnet. Es seien aber enorme Anstrengungen nötig – denn nach und nach müssten auch die in den vergangenen 20 Jahren neu gebauten Gebäude saniert werden.

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat nach eigenen Angaben auf ihrem Campus noch Gebäude, die in den 1960er Jahren gebaut wurden und für die eine Sanierung die erste grundlegende überhaupt wäre. "Die Universität hat einen Sanierungsrückstau von 10,5 Millionen Euro, das beinhaltet alle noch offenen Sanierungen vom kaputten Fenster bis zur neuen Leitung", sagte Uni-Sprecherin Katharina Vorwerk.

Die größten Sanierungs-Baustellen liegen laut Finanzministerium in der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Halle. Dort soll die Zahnklinik untergebracht werden. Das Ganze schlägt mit 9,72 Millionen Euro zu Buche. Alles in allem 23,5 Millionen Euro soll der Sanierungsanteil beim Neubau für das Geistes- und Sozialwissenschaftliche Zentrum der Universität Halle betragen.

Es gibt aber auch notwendige Sanierungen, die wegen fehlenden Geldes nicht in Angriff genommen werden können: Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg etwa würden gern das Rektoratsgebäude für rund vier Millionen Euro auf einen modernen Stand bringen und den Bereich der Wirtschaftswissenschaften für rund acht Millionen Euro. Insgesamt hätten sich derzeit erforderliche Sanierungen im Volumen von rund 16,5 Millionen Euro angesammelt. Dabei gehe es um Fenster, Türen, Dächer und Sanitäranlagen.

Die Universität in Halle weist bei allen nötigen Arbeiten darauf hin, dass selbst mit einem großen Batzen Geld nicht alle Probleme gelöst wären: "Ein deutlicher Aufwuchs an Finanzmitteln wäre nur schwer mit kurzfristigen Baumaßnahmen umzusetzen." Die Bauabteilung der Universität hätte nicht ausreichend Personal. Außerdem sei jeweils ein Vorlauf für die Planung nötig.


Dennoch: Das Land baut an den Hochschulen auch vieles neu. "Das aktuell größte Neubauvorhaben ist der Forschungsneubau Proteinzentrum Halle mit Gesamtkosten in Höhe von 39,6 Millionen Euro", erklärte das Finanzministerium. Daran beteiligt sich der Bund wegen der großen Bedeutung der Forschungsthemen mit mehr als 19 Millionen Euro. Der Neubau soll nach Ministeriumsangaben im Jahr 2017 in Betrieb genommen werden. In Halle entstehe zudem mit einem Kostenaufwand von knapp 16 Millionen Euro eine neue Bibliothek für die Geistes- und Sozialwissenschaften.