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Schierke-Arena Wernigerode sucht nach neuen Geldquellen

Das Verkehrsministerium begründet den Förderstopp mit Überschreitung des finanziellen Rahmens. Die Bauarbeiten sollen aber weitergehen.

Von Ivonne Sielaff 14.07.2017, 01:01

Wernigerode l Der vom Land zugesagte finanzielle Rahmen sei überschritten, begründet Peter Mennicke, Sprecher des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr, den Förderstopp beim Bau der Feuerstein-Arena in Schierke. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass das Land das Projekt nicht weiter mit Fördermitteln unterstützen will. Schon länger ist klar, dass der Bau teurer als geplant wird.

„Eine erneute Förderung würde zu Lasten anderer Projekte im Land gehen“, so Mennicke weiter. Denn die von den Kommunen beantragten Mittel seien weitaus höher als die Gelder, die zur Verfügung stehen. „Daher muss die Stadt Wernigerode andere Finanzierungsquellen erschließen, um die Mehrkosten zu decken.“

Das Ministerium hatte 2012 zugesagt, über mehrere Jahre insgesamt zehn Millionen Euro für mehrere Projekte in Schierke bereitzustellen. Das Geld, das neben dem Bau der Arena unter anderem für die Sanierung der Kindertagesstätte in dem Wernigeröder Ortsteil und den Abriss des Hotels „Heinrich Heine“ verwendet wurde, sei nun aufgebraucht.

Die Nachricht, dass das Land Schierke den Geldhahn zudreht, war in Wernigerode eingeschlagen wie eine Bombe. Die 8,4-Millionen-Euro-Arena wird von der Stadt Wernigerode gebaut – mit Geld aus dem Programm „Städteumbau Ost“. Rund 6,7 Millionen Euro Fördermittel sind bisher in Planung und Bau geflossen. Für die letzte noch ausstehende Scheibe von 720 000 Euro hat die Stadt ebenfalls eine Zwei-Drittel-Förderung beantragt. 7,1 Millionen Euro waren beim Baustart im Mai 2016 veranschlagt worden. Im Laufe der Arbeiten stiegen die Gesamtkosten um 1,3 Millionen Euro.

Erst kürzlich hatte der Landesrechnungshof die Kostenexplosion gerügt. Das Landesverwaltungsamt prüfe deshalb, ob es „möglicherweise Unregelmäßigkeiten oder nicht nachvollziehbare Entscheidungen gegeben hat, die zu einem Anstieg der Baukosten geführt haben“, so der Ministeriumssprecher weiter. Mit dem Ergebnis sei Ende Juli zu rechnen. Der zweite Schritt sei zu prüfen, welcher Anteil der Kosten die Förderkriterien überhaupt noch erfülle.

In Wernigerode ist man derweil um einen Ausweg aus der finanziellen Misere bemüht. Die Verwaltung suche nach Möglichkeiten, um die ausbleibenden Fördermittel mit Geld aus dem aktuellen Stadthaushalt zu kompensieren, informierte Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). Einen Baustopp werde es erst einmal nicht geben. Die Arena soll im Dezember 2017 eröffnet werden.