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Trockene Wälder Schlechtes Pilzjahr in Sachsen-Anhalt

Pilzsammler dürften in Sachsen-Anhalts Wäldern derzeit leer ausgehen. Lange Trockenheit verhindert, dass Pilze spießen.

02.10.2016, 08:23

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalt erlebt nach Experten-Angaben ein sehr schlechtes Pilzjahr. Schuld sei die lange Trockenheit im Sommer, sagte Hans-Dieter Seidewitz vom Landesverband der Pilzsachverständigen. "Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. In Wald und Feld gibt es nichts zu sammeln", sagte er. Pilze brauchen zum Gedeihen Wärme und Feuchtigkeit.

Wer auf Wiesen gehe, könne Glück haben und ein paar Champignons finden. "Möglicherweise wachsen an einigen Baumstümpfen Pilze, aber die sind meist nicht essbar", erläuterte der Sachverständige. "Man sagt zwar, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber ich habe nicht viel Hoffnung", sagte er.

Wenn es allerdings noch ergiebigen Regen geben sollte, könnten ab Mitte Oktober doch noch Pilze sprießen. Sie bräuchten allerdings drei Wochen für ihr Wachstum. "Erst dann lohnt es sich, wieder in den Wald zu marschieren", meinte er. Speisepilze, die jetzt im Handel angeboten würden, kämen meist aus Osteuropa oder seien gezüchtet.

"Diese Situation haben wir so noch nicht gehabt", ergänzte der Landesvorsitzende des Verbandes, Martin Groß. "Wir haben in diesem Jahr in der Magdeburger Beratungsstelle noch keine einzige Beratung gemacht", berichtete er. Natürlich gebe es immer wieder heiße und trockene Sommer. Doch mit Blick auf die Häufung heißer Perioden betonte Groß, "mir scheint, dass dies auch die Auswirkung eines Klimawandels ist."

Der Experte warnte, sich beim Pilzsammeln auf Apps aus dem Netz zu verlassen, um die Art zu bestimmen. "Das geht nur, wenn man die Pilze direkt vor sich hat und nicht per Foto", betonte er.