Wiederöffnung mit königlichem Besuch

Wittenberg (dpa) l Königin Margrethe II. von Dänemark und Bundespräsident Joachim Gauck sind am Sonntag zu Besuch in der Lutherstadt Wittenberg. Sie sind dabei, wenn die restaurierte Schlosskirche feierlich wiedereröffnet wird – rechtzeitig vor dem 500. Reformationsjubiläum. Dazu wird es einen Gottesdienst geben. Die Kirche, an deren Tür Martin Luther 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel angeschlagen haben soll, war bereits im Mai nach rund vierjährigen Bauarbeiten offiziell fertiggestellt worden. Das Gotteshaus mit dem markanten Turm gilt als Symbol der Reformation.

Die dänische Königin bringt ein Geschenk mit: einen bestickten Altarbehang. Ein weiteres sichtbares Zeichen wird Margrethe II. am Nachmittag im Luthergarten hinterlassen. Dort wird sie symbolisch eine Esche (13.45 Uhr) pflanzen. In dem Garten sollen 2017 insgesamt 500 Bäume wachsen, die von Kirchen unterschiedlicher Konfessionen aus der ganzen Welt gepflanzt werden. Die Esche der dänischen Königin wird der bislang 338. gepflanzte Baum sein. Die 76 Jahre alte Königin ist Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Volkskirche in Dänemark. Abschließend trägt sie sich ins Goldene Buch der Stadt Wittenberg ein.

Eine Woche später, am 8. Oktober, empfängt Wittenberg erneut königlichen Besuch: Dann reisen Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf von Schweden in die Kleinstadt. Das schwedische Königspaar ist auf mehrtägigem Staatsbesuch in Deutschland mit mehreren Stationen wie Hamburg und Berlin. Am Samstag werden sich die gekrönten Häupter die Schlosskirche und die Stadt Wittenberg ansehen. Danach reisen sie nach Leipzig.

Die dänische Königin Margrethe II. hat Wittenberg schon mehrfach besucht – ohne großes Aufsehen. Im Mai 2015 und nochmals Anfang 2016 kam sie jeweils ohne strenges Protokoll und Ankündigung, eher privat auf Blitzbesuch. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der in Wittenberg wohnt, begleitete sie. Nun gibt es dort ein Wiedersehen.